Berlin. Das Umweltbundesamt (UBA) appelliert an die Deutschen, an Weihnachten auf Sachgeschenke zu verzichten. In einem „Verbraucherratgeber“, aus dem die Zeitungen der Funke-Mediengruppe zitiert, schreibt die Behörde: „Besonders umweltfreundlich ist auch, statt `Zeug` einfach einmal `Zeit` zu verschenken.“ Statt Teenagern einen zweiten oder dritten Tablet-PC zu schenken, rät das Umweltbundesamt zu einem „gemeinsamen Erlebnis“, etwa zu einem Kino- oder Theaterbesuch oder zu einer Einladung zum gemeinsamen Kochen.
Auch bei Verpackungen und Geschenkpapier empfiehlt die Dessauer Bundesbehörde weniger Konsum: „Nutzen Sie am besten bereits einmal gebrauchtes Geschenkpapier oder Geschenkkartons und -tüten. Schauen Sie sich einfach zu Hause um, was von den vergangenen Weihnachtsfesten an Verpackungen und Deko übrig geblieben ist und bewahren Sie genutzte Verpackungen auch für das nächste Jahr auf.“ Die Behörde rät zudem zu weniger Weihnachtsbeleuchtung in Fenstern und Gärten. Hier könne es zu Irritationen bei bestimmten Tieren führen, und auch für manche Menschen sei der „Verlust der Nacht“ zunehmend ein Problem. Die Folge: „Sie leiden unter Schlafstörungen.“ Wer nicht auf eine Beleuchtung verzichten wolle, soll laut UBA Lichterketten mit LED-Lämpchen verwenden. „Diese verbrauchen weniger Strom, halten deutlich länger und leuchten mittlerweile genauso behaglich“, so der Ratgeber. Das Umweltbundesamt empfiehlt auch mehr Zurückhaltung beim Weihnachtsessen, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden: An Weihnachten fänden eine Menge Lebensmittel den direkten Weg in die Tonne, beklagt das Amt. „Denn häufig sind die Augen größer als der Magen, und es wird zu viel weggeworfen.“
Allein in Deutschland würden jährlich etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeschmissen, „von denen nennenswerte Anteile noch für den menschlichen Verzehr geeignet gewesen wären“. In der Weihnachtszeit gelte es daher auch, ein gesundes Maß zu halten. „Überlegungen wie `Wie viel von welchen Lebensmitteln braucht man eigentlich pro Person“` oder `Wie steht es um Haltbarkeitsdauer und Haltbarmachung“` helfen sicherlich bei der Planung des Weihnachtsschmauses. So vermeidet man unnötigen Abfall und tut auch was für die Haushaltskasse. Weggeworfene Lebensmittel sind schließlich auch weggeworfenes Geld.“ Die Behörde rät vom Einsatz von Wunderkerzen ab – aus Brandschutzgründen, aber auch im Hinblick auf die Gesundheit. Das Abbrennen der Wunderkerzen führe zur Bildung von Stickstoffoxiden – „die also nicht nur im Straßenverkehr ein Problem sind“. Auch in kleinen Räumen und bei größerer Kerzenzahl könnten gesundheitlich bedenkliche Werte erreicht werden, warnt das UBA. „Das Umweltbundesamt rät von Wunderkerzen im Innenraum ab“, ist im Ratgeber zu lesen.
Für Kinder unter zwölf Jahren seien Wunderkerzen nicht geeignet und sollten nur bei unmittelbarer Aufsicht durch Erwachsene verwendet werden. Von künstlichen Duftstoffen rät das Amt ebenfalls ab: „Häufig duften aber nicht nur frisch gebackene Plätzchen, Lebkuchen oder Zimtstangen, sondern nicht selten wird künstlich nachgeholfen“, wird im Ratgeber beklagt. Einige Menschen könnten allergisch bei Hautkontakt mit diesen Stoffen reagieren. Das UBA rät: „Vermeiden Sie eine zu starke Beduftung Ihrer Wohnung und lüften Sie regelmäßig.“ Denn was gut rieche, werte die Raumluft bei allem Wohlgeruch durch die Duftchemikalien nicht auf, sondern verschlechtere die Qualität. Frische Luft helfe hingegen durchzuatmen „und den Kopf frei zu kriegen“. +++