Umspannwerk Eiterfeld: RhönEnergie installierte neuem Groß-Trafo

Operation am offenen Herzen

Stolz auf die großen Schritte für den Netzausbau (von links): die RhönEnergie-Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer (links) und Martin Heun (rechts) sowie OsthessenNetz-Geschäftsführer Matthias Hahner.

Voraussetzung für eine gelingende Energiewende und den Klimaschutz ist vor allem ein starkes, zukunftsweisendes Stromverteilnetz. Dafür investiert die RhönEnergie Gruppe jedes Jahr Millionenbeträge. Jetzt hat die Gruppe im Umspannwerk Eiterfeld einen neuen großer Leistungstransformator installiert, der die Leistung dieses Knotenpunkts deutlich erhöht. Die Installation des 75 Tonnen schweren Geräts war Millimeterarbeit.

Elf Millionen Euro investiert die RhönEnergie-Netzgesellschaft OsthessenNetz in die Erweiterung und Erneuerung des Umspannwerks Eiterfeld.

Elf Millionen Euro investiert die RhönEnergie-Netzgesellschaft OsthessenNetz in die Erweiterung und Erneuerung des Umspannwerks Eiterfeld. Dazu gehören die Installation von zwei neuen Groß-Trafos, der Erweiterung um ein drittes Trafofeld, der Erneuerung der vorhandenen 20.000-Volt-Schaltanlage sowie die Schaffung eines 20.000-Volt-Netzanschlusses für die Gasverdichterstation der Gascade. Die installierte Leistung des Umspannwerks wächst durch den Ausbau von heute 65 Megawatt auf dann 140 Megawatt – ein Zuwachs um mehr als das Doppelte.

Eine ganze Nacht lang war der Schwerlasttransporter mit dem acht Meter langen, vier Meter hohen Trafo von Siemens Energy in Dresden nach Eiterfeld unterwegs. Hier vor Ort bestand die Herausforderung darin, das schwere, sperrige Teil vom Sattelschlepper über das Gelände auf das vorbereitete Betonfundament zu manövrieren – was ohne Probleme gelang. In den nächsten Wochen wird der neue Trafo in das Gesamtsystem des Umspannwerks Eiterfeld der RhönEnergie Gruppe integriert. Es handelt sich hierbei um einen 110.000/20.000 -V-Trafo mit 50 Megawatt Leistung.

Transformatoren transformieren die elektrische Spannung zwischen den unterschiedlichen Netzebenen. In Umspannwerken spielen sie damit bei der Einspeisung von Strom, etwa von erneuerbarer Energie, und ebenso bei Stromabgabe an die Verbraucher eine zentrale Rolle.

Weitsichtig konzipiert

Transformatoren spielen bei der Einspeisung von Strom, etwa von erneuerbarer Energie, und ebenso bei Stromabgabe an die Verbraucher eine zentrale Rolle. Alle Fotos: RE-Fulda

Die hohen Investitionen in ein weiteres „Trafofeld“ hat zwei Gründe: Zum einen steigt das Unternehmen Gascade an seiner Gaverdichterstation in Eiterfeld-Reckrod vom Energieträger Gas auf Strom um. Das ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz. Der damit verbundene hohe zusätzliche Strombedarf erfordert den massiven Ausbau des Umspannwerks. Hinzu kommt, dass immer mehr erneuerbare Energie ins Netz eingespeist wird: vor allem Sonnenenergie von PV-Anlagen, ebenso aber auch Windenergie.

„Je höher die Summe solcher Einspeisungen, desto leistungsfähiger muss das Netz sein“, erläutert Matthias Hahner, Geschäftsführer der OsthessenNetz GmbH (RhönEnergie Gruppe). „Man kann also sagen, die Energiewende – und damit auch der Klimaschutz – steht und fällt mit dem Ausbau der Netze.“ Das unterstreicht auch der Geschäftsführer der RhönEnergie Fulda, Dr. Arnt Meyer: „Die Energiewende findet im Verteilnetz statt. Jeden Tag. Durch viele kleine, aber auch durch große Maßnahmen wie diese hier. Dafür tun unsere Mitarbeitenden der OsthessenNetz jeden Tag sehr viel und wir als Unternehmensgruppe nehmen da für ganz viele große und kleine Maßnahmen Millionen in die Hand.“

Operation am offenen Herzen

Die Installation eines dritten Trafofeldes auf dem Gelände des Service Centers Netz Nord sei eine technisch sehr herausfordernde Maßnahme, berichtet Projektleiter Jan Burmberger von der OsthessenNetz GmbH. „Die Planungs- und Ausführungsarbeiten ziehen sich über mehrere Jahre. Für die Arbeiten, angefangen von der Aufstellung des Trafos bis hin zu dem Anschluss und Umschluss, arbeiten wir mit erfahrenen Spezialfirmen zusammen. Diese werden noch durch unsere internen Experten ergänzt. Wenn alle an einem Strang ziehen, funktioniert das prima.“

So greife vieles ineinander, und das verlange auf Seiten der regionalen Energieversorger hohe Professionalität und Investitionsbereitschaft, betont Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda: „Damit die Wärmewende gelingen kann, braucht es viele Akteure. Wir sind einer von ihnen. Durch Umspannwerke, Schaltanlagen und vieles mehr schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass unsere Kunden in der Lage sind, ihre Projekte umzusetzen. Wir sorgen dafür, dass dies zuverlässig funktioniert. Auf uns kann man sich verlassen.“

Das Stromnetz der RhönEnergie Gruppe hat eine Gesamtlänge von 6.910 Kilometern in Mittelspannung und Niederspannung. Zuständig für die Netze (Strom, Erdgas, Trinkwasser und Fernwärme) ist die Tochter OsthessenNetz GmbH. In den kommenden Jahren wird das Unternehmen zwölf weitere neue Groß-Trafos in ihr Netz integrieren, um die kontinuierlich steigenden Einspeisungen von erneuerbarer Energie (vor allem aus PV-Anlagen) aufnehmen zu können. Das ist unverzichtbar für die Energiewende. +++ pm

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