Umfrage: Mehrheit sieht bei Merkel größte Führungserfahrung in Coronakrise

Mehrheit hält Ausgangsbeschränkungen in Coronakrise für angemessen

Angela Merkel (CDU).

Was die Einschätzung der Führungserfahrung und Durchsetzungskraft in der Coronakrise anbelangt, führt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit 74 Prozent knapp vor dem bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder mit 72 Prozent die Rangliste an. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und n-tv, die am Freitag veröffentlicht wurde.

Demnach nimmt Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) mit 63 Prozent dabei den dritten Platz ein, gefolgt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit 59 Prozent, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit 54 Prozent, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mit 54 Prozent, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mit 53 Prozent und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) mit 52 Prozent. Auf den Plätzen 9 bis 11 finden sich Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) mit 46 Prozent, Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) mit 45 Prozent s owie Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) mit 36 Prozent. Die AfD-Anhänger trauen mit 24 Prozent allen genannten Politikern weniger häufig als die Anhänger der demokratischen Parteien (81 Prozent) Führungserfahrung und Durchsetzungskraft in der gegenwärtigen Krise zu. Für die Erhebung befragte Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL am 8. und 9. April 2020 insgesamt 1.009 Personen.

Mehrheit hält Ausgangsbeschränkungen in Coronakrise für angemessen

Eine überwiegende Mehrheit der Bundesbürger hält die in der Coronakrise von der Politik verordneten Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen angemessen oder sogar noch zu großzügig. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Zurich-Versicherung mit gut 2.000 Teilnehmern, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Demnach sprechen sich 79 Prozent der Befragten klar gegen eine übereilte Lockerung der Sicherheitsauflagen aus. Dafür, dass die aktuellen Einschränkungen sogar eher noch verstärkt werden soll, ist fast jeder dritte Befragte. Dagegen befürwortet etwa jeder Siebte ein Ende des Lebens auf Distanz. Gespalten sind die Bürger in der Frage, wie lange die Einschränkungen noch dauern sollten. Knapp die Hälfte würde sie bis zu den Sommerferien hinnehmen. 40 Prozent der Befragten würden einer so langen Zeitspanne nicht zustimmen. In der Krise ist das Vertrauen in Mediziner und Virologen hoch. Mehr als die Hälfte der Befragten traut den Experten die Bewältigung der Pandemie zu. 14 Prozent der Befragten halten laut YouGov ein „Wirtschaftswunder 2.0“ nach dem Ende der Coronakrise für denkbar. Zudem hoffen zwei Drittel, dass anschließend die Wertschätzung für Berufsgruppen wie Pfleger steigt. Jeder Dritte hofft auf ein verantwortungsvolleres Konsumverhalten der Verbraucher, jeder Vierte ein höheres Umweltbewusstsein. Doch die Einschränkungen bereiten vielen Menschen auch Sorgen. 36 Prozent sehen der Umfrage zufolge die gravierendsten Probleme in den wirtschaftlichen Folgen. Fast jeder zehnte Befragte hat Angst vor dem Verlust seiner Arbeit. Sechs Prozent sorgen sich vor Kurzarbeit. Eine knappe Mehrheit hält die sozialen Einschränkungen für gravierend. Genannt werden in diesem Zusammenhang Vereinsamung und Angst, fehlende Mobilität oder die Freizeitgestaltung. So hatte der Ärztepräsident zuletzt geraten, auf Urlaubsreisen im Sommer zu verzichten. Einig sind sich die Bundesbürger auch weitgehend in der Frage, ob bestimmte Produkte wieder in Deutschland hergestellt werden sollten. 68 Prozent plädieren dafür, Produkte wie die Schutzausrüstung für Ärzte und Pflegepersonal wieder in Deutschland herzustellen. Zwei Drittel sind laut der YouGov-Umfrage, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten, für höhere Investitionen in die technische Ausstattung der Krankenhäuser. Zudem hält mehr als jeder Zweite eine bessere finanzielle Absicherung der Bevölkerung für eine wichtige Lehre aus der Krise. +++