Berlin. Der Streit nach der Europawahl um Personalien, wie die des EU-Kommissionspräsidenten, hat der Europa-kritischen „Alternative für Deutschland“ (AfD) in der Wählergungst einen Rekordwert beschert.
Im aktuellen Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich im Auftrag der „Bild am Sonntag“ erhebt, legt die AfD einen Prozentpunkt zu und kommt auf sieben Prozent.
Das ist der höchste Wert, den sie jemals im Sonntagstrend erreichte. Die FDP verliert hingegen immer mehr an Bedeutung. Sie stürzt auf drei Prozent ab (Minus eins). Unverändert bleiben die Werte für die Union (39 Prozent), SPD (25 Prozent), Grüne (10 Prozent) und Linkspartei (10 Prozent). Die Sonstigen landen bei sechs Prozent. Emnid befragte vom 28. Mai bis 4. Juni 2014 insgesamt 2.299 Personen.
BDI-Chef kritisiert mangelnde Inhalte bei der AfD
Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), hat sich kritisch über die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) seines Amtsvorgängers Hans-Olaf Henkel geäußert. „Wenn ich diese Partei insgesamt betrachte, erkenne ich außer dem Thema Europa bislang kaum Inhalte“, sagte Grillo der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). Was seine Amtsvorgänger täten, kommentiere er grundsätzlich nicht, sagte der BDI-Chef. „In absoluten Zahlen ist die AfD von der Bundestagswahl zur Europawahl gerade einmal um 8000 Stimmen gewachsen“, sagte Grillo. Ob sich die AfD weiter etabliere, werde sich zeigen. „Aktuell sehe ich sie als einen Weckruf für die anderen Parteien“, sagte Grillo. „Viele haben diese neue Gruppe gewählt, um die etablierten Parteien wach zu rütteln. Union und SPD werden sich mit ihnen auseinandersetzen müssen“, sagte der BDI-Präsident. +++ fuldainfo