Trockener Sommer macht Heizöl teuer

Tankschiffe können nicht voll beladen werden

Heizöl wird seit Wochen teurer, ausgerechnet zu Beginn der Heizperiode kostet der Liter im Bundesschnitt schon 78 Cent. Wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wird für den Anstieg in erster Linie die angespannte Lage am Rohölmarkt verantwortlich gemacht. Die US-Sanktionen gegen das Förderland Iran treiben die Notierungen, ebenso die Absicht der Opec, die Produktion nicht zu erhöhen. Es gibt aber noch einen besonderen Grund für die Rallye der deutschen Heizölpreise: Der trockene Sommer hat die Pegel von Rhein, Main und Donau und der Nebenflüsse erheblich sinken lassen, die Tankschiffe können nicht voll beladen werden. Auf dem Main-Donau-Kanal transportierten die Frachter im August nur ein Drittel so viele Güter wie im Vorjahrsmonat. Die Versorgung der Lager speziell entlang des Rheins sei „deutlich aufwendiger und teurer geworden“, sagt Hans-Jürgen Funke, Geschäftsführer des Verbands für Energiehandel Südwest- Mitte in Mannheim. Am Rhein sind die Frachtkosten mitunter um mehr als das Doppelte gestiegen, dies schlägt sich auf die Preise für Heizöl nieder. Die Folge: Während sich Rohöl in den vergangenen drei Monaten nur wenig verteuerte, legten die Heizölpreise um rund 15 Prozent zu. Die Situation dürfte sich so schnell nicht entspannen. In Kaub zwischen Koblenz und Bingen lag der Pegel des Rheins in dieser Woche kaum über der 80-Zentimeter-Marke, Anfang kommender Woche wird er nach Schätzung der Schifffahrtsbehörden sogar darunter fallen. Damit Schiffe dort uneingeschränkt fahren können, bedarf es eines Wasserstands zwischen 190 und 460 Zentimetern. +++