Terrorexperte kritisiert Internetkonzerne wie Facebook

Nach dem Anschlag gegen Muslime im neuseeländischen Christchurch hat der Terrorismus-Experte Peter Neumann von den großen Internetfirmen einen stärkeren Einsatz im Kampf gegen Propaganda von Terroristen gefordert. „Die Firmen müssen mehr beisteuern im Anti-Terror-Kampf. Das ist ihre Verantwortung als global agierendes Unternehmen“, sagte Neumann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Doch der Einsatz von Unternehmen wie Youtube und Facebook ist bisher zu wenig.“ Gegen die rasante und massenhafte Verbreitung lasse sich „nur mit mehr Einsatz von Personal und Technik vorgehen, mit deren Hilfe diese brutalen Videos gelöscht werden“, sagte der Politikwissenschaftler, der als Professor am Londoner Kings College seit vielen Jahren zu Extremismus und Radikalisierung arbeitet. Der Attentäter von Christchurch habe sich bei seinem Terroranschlag "sowohl auf die Ideologie traditioneller Neonazis" bezogen, sagte Neumann. "Zugleich aber spricht er etwa vomgroßen Austausch. Das ist eine populäre rassistische These der Neuen Rechten, die damit einenKulturkampf` propagiert.“ Noch etwas falle auf, so der Terrorexperte: „Der Attentäter postet nicht nur ideologische Texte oder Verweise, sondern veröffentlichte ein Sammelsurium an scheinbar unsinnigen, kruden und widersprüchlichen Videos und Parolen.“ Doch genau dies sei „typisch für eine aggressive neurechte Subkultur im Internet, die sich überall ihren Ideologie-Mix zusammensammelt“, sagte Neumann den Funke-Zeitungen.

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