Suedlink – Hünfelds Bürgermeister wehrt sich gegen „Überbündelung“

Schwenk: Zukunft nicht verbauen lassen

Stefan Schwenk (CDU)
Bürgermeister der Stadt Hünfeld, Stefan Schwenk (CDU)

Durch den Bau der Fernstromtrasse Suedlink und einer möglichen weiteren Trasse dürfe die zukünftige Entwicklung Hünfelds nicht „verbaut“ werden. Deshalb unterstützt Hünfelds Bürgermeister Stefan Schwenk mit allem Nachdruck die Haltung des Fuldaer Landrats Bernd Woide und seiner Kollegen aus den Nachbarkreisen in dieser Angelegenheit.

Er habe immer wieder in den anstehenden Diskussionen darauf hingewiesen, dass die Alternativtrasse für die Fernstromleitung Suedlink durch den Landkreis Fulda und damit auch durch das Hünfelder Stadtgebiet noch lange nicht vom Tisch sei, obwohl alle naturschutzfachlichen und raumordnerischen Planungen dagegen sprechen. Schwenk befürchtet eine Überbündelung gerade für die Stadt Hünfeld, die mittel- und langfristige Entwicklungsperspektiven für die Stadt massiv einschränken könnte. Schon heute werde das Stadtgebiet durch die Bundesstraßen 27 und 84, durch die Salzlaugenleitung, zwei Gasleitungen, die bestehende Tennet-Fernstromleitung, die Autobahn A 7, die Schnellbahntrasse, die Haupt-Nord-Süd-Bahnstrecke und eine Fernstromtrasse der Bundesbahn durchschnitten.

Kämen weitere Fernstromleitungen hinzu, hätte dies nicht nur Einfluss auf naturräumliche und ökologische Fragestellungen, sondern ganz konkret auch auf mittel- und langfristige Entwicklungsperspektiven für die Stadt. Dort, wo diese Leitungen lägen, egal ob Erdverkabelung oder riesige Masten, werde die Bebaubarkeit massiv eingeschränkt. Dabei müsse die Suedlink Trasse im Kontext mit einer weiteren geplanten Fernstromtrasse betrachtet werden, für die das konkrete Planungsverfahren zwar noch nicht begonnen habe, die aber in jedem Fall auch kommen und möglicherweise die Region zusätzlich tangieren werde.

Völlig unberücksichtigt bleibt aus Sicht des Hünfelder Bürgermeisters bei all diesen Planungsverfahren auch, dass nach dem nach wie vor rechtskräftigen Teilregionalplan Energie fast fünf Prozent der gesamten Gemarkungsfläche Hünfelds als Vorrangfläche für Windkraftanlagen vorgesehen sei. Es ist aus Sicht des Hünfelder Bürgermeisters überfällig, dass solche Planungen nicht nebeneinander her geführt werden dürften, sondern stets die Summenwirkung solcher Planungen für die Region betrachtet werden müsste. Dabei gehe es nicht um das ob der Energiewende, sondern darum, dass Belastungen und Einschränkungen, die diese zwangsläufig mit sich bringen werde, sachgerecht und vor allem gerecht verteilt würden. Es könne nicht sein, dass für Windkraft in Hünfeld fast fünf Prozent der Gemarkungsfläche „geopfert“ werden sollten, obwohl die Region im zu erwartenden Windertrag sicher trotz der hohen Subventionen an der untersten Grenze des wirtschaftlichen Windertrags liege. Das Land habe zwei Prozent Gemarkungsfläche als Planungsziel ausgegeben, Hünfeld soll fünf Prozent hergeben und möglicherweise noch zwei Fernstromleitungen aufnehmen. „Das ist ganz einfach zu viel“, betont Schwenk, dass könne den Bürgern Hünfelds nicht mehr zugemutet werden. +++