Stoiber fordert Union zu klarer Auseinandersetzung mit AfD auf

AFD

Berlin. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) fordert die Union in Anspielung auf frühere Wahlkämpfe auf, die AfD klarer als bisher anzugreifen. „Man muss die Leute, deren Positionen man bekämpft, auch beim Namen nennen. Damals waren es Lafontaine und Gysi, heute sind es Lucke und die AfD“, sagte Stoiber der „Welt am Sonntag“. Er halte überhaupt nichts davon, die Konkurrenz zu verschweigen. „Das erledigt sich nicht von selbst.“ Es reiche eben nicht aus, nur ein Unwohlsein zu artikulieren. Man müsse die Gegner aus der Reserve locken, von ihnen verlangen, ihre Ideen mit Konzepten zu begründen. „Wir müssen uns auseinandersetzen“, so Stoiber.

Fast 25 Jahre nach dem Fall der Mauer hält Stoiber den Gegensatz zwischen Ost und West für überwunden. Jene, die den Satz Helmut Kohls von den blühenden Landschaften belächelt hatten, müssten eigentlich heute Abbitte leisten, meint Stoiber. „Der Gegensatz zwischen Ost und West verschwindet. Ossi, Wessi, das sind doch allenfalls noch Reminiszenzen.“ Stoiber will die Deutungen über sein angeblich gestörtes Verhältnis zum Osten nicht mehr auf sich sitzen lassen. „Es ist ein Witz per se, dass mir unterstellt wird, ich hätte ein Problem mit den Ostdeutschen gehabt. Ausgerechnet ich“, so der frühere CSU-Chef. +++ fuldainfo