Städtetag fordert klare Perspektive für Lockerungen

Bundesbürger bei Frage nach Sommerferien-Kürzung gespalten

Der Deutsche Städtetag hat vor Zögerlichkeit bei der Lockerung der Corona-Beschränkungen gewarnt. „Es stimmt, dass wir nicht zu forsch sein dürfen“, sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir brauchen aber auch eine klare Perspektive“, etwa für die Öffnung von Spielplätzen. Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gerügt, manche Bundesländer seien „zu forsch“ bei der Lockerung der Schutzmaßnahmen.

Die Lockerungsdebatte müsse geführt werden, weil die Einschränkungen stark seien, sagte Jung, der auch Oberbürgermeister von Leipzig ist. „Wir spüren in unseren Städten, dass die große Mehrheit der Menschen geduldig ist, aber sich auch nach einer stufenweisen Rückkehr zur Normalität sehnt.“ Für jeden Schritt der Lockerung müsse es eine Güterabwägung zwischen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Gründen geben, forderte der SPD-Politiker. „Wenn Bund und Länder sich für bestimmte Lockerungen oder dagegen entscheiden, müssen sie konkret sagen, an welchen Zielen und Maßstäben sie sich dabei orientieren.“

Bundesbürger bei Frage nach Sommerferien-Kürzung gespalten

Die Bundesbürger sind in Bezug auf den Vorschlag von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), die Sommerferien an den Schulen in diesem Jahr wegen der Corona-Pause zu verkürzen, gespalten. Wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar/Emnid für den Focus ergibt, sind 46 Prozent der Befragten für eine kürzere Sommerpause an den Schulen, 45 Prozent sind dagegen. Neun Prozent sind unentschlossen oder machten keine Angabe. Laut Erhebung begrüßen vor allem die Anhänger der FDP (69 Prozent) kürzere Sommerferien, gefolgt von Wählern der Linken (66 Prozent), CDU/CSU (57 Prozent) und AfD (55 Prozent). Am niedrigsten ist die Zustimmung zum Schäuble-Vorstoß im Lager der SPD (34 Prozent) und der Grünen (32 Prozent). Für die Umfrage wurden vom 20. bis 21. April insgesamt 1.025 Wahlberechtigte befragt. Die Frage lautete: „Sollten die Sommerferien an den Schulen in diesem Jahr verkürzt werden, damit der aufgrund der Coronakrise ausgefallene Schulunter richt besser nachgeholt werden kann?“ +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen