Friedrichstraße als Fuldaer Fressgass?

Attraktivität einer Innenstadt bestimmen nicht mehr nur die Einkaufsmöglichkeiten

Es ist soweit: Die Friedrichstraße entwickelt sich zur Fuldaer Fressgass‘. Neben der ohnehin schon vorhandenen Gastronomie kommen in diesem Jahr die Gastronomie im ehemaligen Gebäude der Drogerie Müller (Patrick Spieß) und im schließenden „Lieblings“ (Michele Filippelli) hinzu. Auch das Café Thiele wird völlig neugestaltet. Wunderbare Aussichten – für Fuldaer genauso wie für die Gäste unserer Stadt. Ein Vergleich mit der Frankfurter Fressgass‘ hat nur einen Schönheitsfehler: Die Fressgass‘ ist seit Jahren Fußgängerzone.

Die Fraktion der GRÜNEN im Stadtparlament nimmt die Entwicklungen zum Anlass, erneut für die Umgestaltung der Friedrichstraße in eine autofreie Zone zu plädieren. „Wenn sich die Friedrichstraße von einer Einkaufs- in eine Gastronomie-Straße wandelt, muss stadtplanerisch umgedacht werden“, so Ernst Sporer. Denn die Attraktivität einer Innenstadt bestimmen nicht mehr nur die Einkaufsmöglichkeiten, sondern Events, Ereignisse und Begegnungsmöglichkeiten. So stellt es auch eine Untersuchung zur Attraktivität der Fuldaer Innenstadt fest und auch, dass Fuldas Innenstadt mit all ihren großen und kleinen Events attraktiv ist. Ernst Sporer: „Sie würde durch eine Fressgass‘ Friedrichstraße noch attraktiver“.

Die anliegenden Firmen und Unternehmern sahen eine Fußgängerzone lange überwiegend kritisch, hier hat aber ein Umdenken stattgefunden. Zuletzt haben sich die Betreiber des Café Thiele, der neuen Gastronomie im ehemaligen „Müller“ und der Inhaber des „Campo“ für eine zumindest im Sommer geltende Sperrung der Straße für den Autoverkehr ausgesprochen. Auch viele Fuldaer sehen das inzwischen so. Eins ist klar: Mehr Gastronomie braucht mehr Platz im Außenbereich, und das, ohne Fußgänger, Fahrrad- und Rollstuhlfahrer zu behindern. Die Friedrichstraße ist schon jetzt eine der schönsten Straßen in Fulda. Ihre Umgestaltung zur autofreien Flaniermeile würde ihre Attraktivität für Besucher und Geschäftsinhaber wesentlich erhöhen.

Apropos: Positive Erfahrungen als Flaniermeile haben viele in der Friedrichstraße schon machen können – etwa beim Stadtjubiläum oder beim Weihnachtsmarkt. Bisher begründete der Magistrat sein ‚Nein‘ immer damit, dass die Geschäftsinhaber mit der Sperrung einverstanden sein müssten. Das lässt sich herausfinden – die GRÜNEN fordern deshalb schnellstmöglich eine neue Befragung der Firmen zu dieser Frage und eine anschließende Neubewertung. +++

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