Staatsminister Wintermeyer lobt das Ausbildungs-Navi in Hersfeld-Rotenburg

„Eine gute Symbiose mit Vorteilen für alle“

Mitglied des Kreisausschusses Karsten Backhaus, Auszubildender der Bickhardt Bau AG Lennart Schneider, Bundestagsabgeordneter Helmut Heiderich, Staatsminister Axel Wintermeyer und Vorstand der Bickhardt Bau AG Frank Finster. (v.l)

Kirchheim. Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei und Demografie-Beauftragte der Landesregierung, hat am Donnerstag auf seiner Sommerreise das Engagement der Initiative Ausbildungs-Navi Hersfeld-Rotenburg gewürdigt. Sie ist eines von sechs Projekten, die für den Hessischen Demografie-Preis 2016 nominiert sind, der am 28. September in Wiesbaden verliehen wird.

Mit dem Ausbildungs-Navi Hersfeld-Rotenburg können Schülerinnen und Schüler mit lokalen Unternehmen in Kontakt treten und voneinander profitieren. „Wie viele ländliche Regionen ist auch der Landkreis Hersfeld-Rotenburg von der Abwanderung junger und qualifizierter Menschen betroffen. Sie zieht es nach abgeschlossener Schulzeit oftmals zur Ausbildung aus der angestammten Heimat hinaus in andere Städte und Regionen. Dies führt bei Unternehmen zu ernsthaften Schwierigkeiten bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätze und im Endeffekt zu fehlenden Fachkräften und gesamtwirtschaftlichen Problemen“, skizziert Staatsminister Axel Wintermeyer. „Dass es auch vielfältige Berufs- und Weiterbildungsmöglichkeiten vor Ort gibt, zeigt beispielhaft das Ausbildungs-Navi des Landkreises, das als App oder klassisch als Broschüre hilfreiche Tipps für Bewerbungen und Kontakte zu den Betrieben in der Region bietet – eine gute Symbiose mit Vorteilen für alle“, lobte Wintermeyer, der sich von den Vorzügen des Projekts bei der Firma Bickhardt Bau in Kirchheim überzeugte.

Überzeugt von der Broschüre ist auch Frank Finster, Vorstand der Bickhardt Bau AG und Kooperationspartner des Ausbildungs-Navis: „Zahlreiche unserer Auszubildenden haben sich aufgrund des Navis bei uns beworben.“ Zudem würden dadurch die vielseitigen Ausbildungsberufe bekannter werden. „Denn wir bilden weit mehr aus als nur Straßenbauer“, erklärte er während des Ministerbesuchs. Auch Schulleiter der Modellschule Obersberg und Kreisausschussmitglied Karsten Backhaus befürwortet die Initiative: „Für Schülerinnen und Schüler, die kurz vor dem Berufsleben stehen und sich nicht sicher sind, was sie nach der Schule machen möchten, ist das Ausbildungs-Navi genau richtig. Aber auch unsere Lehrer unterstützt das Navi als Arbeitsmaterial bei der Berufsorientierung.“

Mit dem Demografie-Preis zeichnet die Landesregierung seit 2010 jährlich Projekte und Initiativen aus, die dem demografischen Wandel mit innovativen und kreativen Ideen entgegenwirken. Unter dem Motto „Wo Ideen Freiraum haben! Leben auf dem Land“ steht in diesem Jahr die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes im Mittelpunkt des mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Preises. Aus 91 Bewerbungen hat eine unabhängige Fachjury sechs Projekte aus den Bereichen Jugend, Fachkräfte und Familienfreundlichkeit, Innenentwicklung und Infrastruktur, Grundversorgung und Mobilität, Kultur und Zusammenhalt und Senioren ausgewählt.

„Die Folgen des demografischen Wandels sind eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. Um diese erfolgreich zu bewältigen, braucht es manch kreative Lösung. Solch gelungene Beispiele von engagierten Menschen und Initiativen, die gemeinsam vor Ort etwas verändern wollen, mit anpacken und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität auf dem Land leisten, würdigen wir mit dem Hessischen Demografie-Preis. Die ausgezeichneten Projekte sind vorbildhaft und können auch in anderen ländlichen Kommunen Schule machen“, betonte Axel Wintermeyer. +++ fuldainfo | pm