SPD: Coronapandemie darf nicht zum Vereinssterben führen

Vom Land gebe es nur Hilfe, wenn ein Verein nicht mehr liquide ist

„Corona ist noch lange nicht vorbei und bedroht die Existenz vieler Sportvereine. Die vom Präsidenten des Landessportbundes Hessen, Rolf Müller, in dieser Richtung geäußerten Befürchtungen sind deshalb mehr als berechtigt, schreibt der SPD-Stadtverband in einer Pressemitteilung. Wer aber nun glaubt, die Landespolitik und die Stadtpolitik hätten die richtige Antwort darauf, sieht sich getäuscht. „Beide lassen die Sportvereine mit ihren Sorgen einfach im Stich“, kritisiert Co-Vorsitzender H.-J. Tritschler.

Vom Land gebe es nur Hilfe, wenn ein Verein nicht mehr liquide ist, wenn er also seine laufenden Kosten nicht mehr bezahlen kann. Bevor das eintritt, müssen alle Reserven aufgebraucht werden.
„Das bedeutet im Klartext, die Vereine können geplante Investitionen oder andere zukünftige Ausgaben schlichtweg vergessen, solides Wirtschaften wird quasi bestraft. Im Zuge wegbrechender Einnahmen ein absolutes Unding, das könne eine Reihe von Vereinen das Genick brechen“, betont Tritschler. Besser wäre eine rasche und unbürokratische Hilfe, die zumindest teilweise die Einnahmeverluste ausgleicht.

Wer aber nun glaubt, die selbsterklärte Sportstadt Fulda handle besser, wird maßlos enttäuscht. Dabei gebe eine einfache Lösung, den städtischen Sportvereinen zu helfen: die Erhöhung der allgemeinen Sportfördermittel. Ein Antrag in seiner Funktion als Stadtverordneter auf einmalige Verdopplung dieser Mittel in diesem Jahr sei leider fadenscheinig abgelehnt worden. Dabei ginge es um eine Summe von 73.000 Euro, die sich die Stadt durchaus leisten könne, zumal enorme Rücklagen vorhanden seien.

Tritschler äußert sein Unverständnis darüber, dass die Stadt im Kultur- und Gastronomiebereich zurecht alle Anstrengungen unternehme, aber gleichzeitig wenig Herz für die Sportvereine zeige. Mehr Empathie und weniger Bürokratie beim Land und der Stadt wäre sinnvoller. „Wir dürfen es keinesfalls riskieren, dass der Breitensport in seiner jetzigen Ausprägung mit all seinen für die Gesellschaft wichtigen Aufgaben dauerhaft geschädigt wird“, appelliert Tritschler an die Verantwortlichen in der Landes- und Stadtpolitik. +++ nh/pm