Söder entschuldigt sich nach Testpanne – Huml bleibt im Amt

Hofreiter kritisiert Söder wegen Testpanne

Markus Söder (CSU)

Nach der Corona-Testpanne in Bayern hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Fehler der Regierung eingestanden – einen Rücktritt von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) aber abgelehnt. „Es tut der ganzen Staatsregierung leid, dass diese Panne passiert ist“, sagte Söder am Donnerstagnachmittag in München. Es sei jetzt entscheidend, in den nächsten Stunden alle Betroffenen zu informieren.

Der CSU-Chef sprach von einer „großen Panne“, die „in der Umsetzung und nicht in der Strategie“ passiert sei. Zu Huml sagte Söder, dass diese ihm zweimal ihren Rücktritt angeboten habe. Er habe sie daraufhin gefragt, ob sie den Job weiter ausführen wolle und könne, was sie bejaht habe. „Ich habe weiter Vertrauen zu ihr. Fehler passieren“, sagte Söder. Der Regierungschef kündigte an, die Fehler aufarbeiten zu wollen, die zu der Panne geführt hatten. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass zehntausende Reiserückkehrer, die an bayerischen Autobahnen getestet wurden, noch auf die Ergebnisse ihres Tests warten. Unter den insgesamt circa 44.000 Fällen befanden sich auch etwa 900 positive Testergebnisse.

Hofreiter kritisiert Söder wegen Testpanne

Der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, hat den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) wegen dessen Teststrategie scharf kritisiert. „Die aktuelle Testpanne in Bayern zeigt: Söder schießt mit seinem Aktionismus und einiger Selbstüberschätzung oft über das Ziel hinaus“, sagte der Grünen-Politiker der „Rheinischen Post“. Das Angebot von Tests für alle, etwa an Autobahnraststätten, sei offenbar schlecht vorbereitet gewesen und habe die Behörden überfordert. „Bei einem positiven Testergebnis müssen die Betroffenen schnellstmöglich informiert werden und nicht zwei Wochen warten – andernfalls wird die Gesundheit vieler Menschen aufs Spiel gesetzt.“ Söder müsse nun schleunigst dafür sorgen, dass die Betroffenen und vor allem auch mögliche Kontaktpersonen informiert und alle Fehler behoben werden. „Gerade jetzt in der Krise kommt es doch auf das Vertrauen der Bevölkerung in die staatlichen Institutionen und Entscheidungen an. Das darf nicht verspielt werden“, so Hofreiter. Söder sei in der Pflicht, „die politische Verantwortung für dieses Chaos zu übernehmen“. +++