Dem Musiker Smudo fehlt es, vor Leuten zu spielen. „Die Emotionen, die man erzeugt, und diese Rückkopplung zwischen Musiker und Publikum, das was bei einem Konzert entsteht, das ist seit einem Jahr weg. Das fühlt sich schon komisch an“, sagte der Musiker von den Fantastischen Vier den Fernsehsendern RTL und n-tv. Als er neulich ein Konzert eines kanadischen Musikers in einem vollen Stadion gesehen habe, da seien ihm fast die Tränen gekommen. „Mir fehlt das Zusammenkommen mit den Leuten, das ist etwas, was ich im Allgemeinen sehr vermisse. Ich genieße es ja schon mit den Fantas die wöchentliche Videokonferenz zu machen.“ Am Montag geht seine Corona-App „Luca“ an den Start. Luca soll bei Konzerten, Restaurantbesuchen, so sie denn wieder möglich sind, aber auch in Altenheimen und überhaupt bei Treffen den Gesundheitsämtern helfen, die Kontakte schnell und unkompliziert nachzuverfolgen. „Die App ersetzt die analoge Dokumentationspflicht. Sprich, dass man in einem Restaurant seinen Namen hinterlassen muss, das kommt auf einen Zettel und wird aufbewahrt und wenn es dann zu einem Infektionsfall kommt, dann fragt das RKI bzw. das Gesundheitsamt den Patienten, wo waren sie denn?“ Das gehe auch ohne Zettel und per Knopfdruck, so der Musiker. „Eigentlich will das Gesundheitsamt ja nur wissen, wen sie anrufen sollen, um ihn zu warnen, das macht die App dann automatisch.“ So könne man die Leute entlasten, die jetzt im Gesundheitsamt sitzen, um unleserliche Zettel zu lesen, was sie von wichtigeren Aufgaben abhalte. Und auch an den Datenschutz habe man gedacht. Smudo erklärt das so: „Es ist schon ein Unterschied, ob man seine Daten im Restaurant auf einen Zettel schreibt und dort lässt oder ob man sie in seinem Telefon hat und sie nur dann angefragt werden, wenn sie wirklich gebraucht werden.“ Klar könne man nicht alle überzeugen, da mitzumachen, aber vielleicht nutze seine Popularität da ein wenig. Die Fanta4 seien ja für innovative Projekte bekannt. Und im Übrigen seien von Corona doch alle betroffen, jeder leide unter den Einschränkungen und müsse sie meistern. „Ich finde, wir müssen alle zusammenhalten und nach vorne gucken.“ In Anspielung auf die Proteste von Corona-Skeptikern sagte Smudo: „Auf der Homepage des RKI steht ja auch, dass die Pandemie etwas ist, gegen das man sich gemeinschaftlich anstrengen sollte. Deshalb finde ich auch, Mitdenken ist besser als Querdenken.“ +++
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