Silvesternacht in Hessen blieb sehr ruhig

Polizei lobte die Einhaltung der Corona-Regeln

Hessen hat in diesem Jahr die wahrscheinlich ruhigste Silvesternacht seit langem erlebt. Da große Feiern und Feuerwerk untersagt waren. Die Bilanz von Polizei und Feuerwehr fiel entsprechend aus. Die Innenstädte waren nach Angaben der meisten Polizeipräsidien größtenteils leer und lobte die Einhaltung der Corona-Regeln. Obwohl keine Böller erlaubt waren, gab es vor allem in Städten vereinzelt Feuerwerk.

Die Polizei in Südhessen teilte mit das es keine Größere Ansammlungen oder Silvesterfeierlichkeiten im öffentlichen Raum gab. In den Landkreisen Darmstadt-Dieburg, Bergstraße und im Odenwaldkreis, in denen eine nächtliche Ausgangssperre besteht, haben Einsatzkräfte nach bisherigen Auswertungen etwa 125 Verstöße gegen diese Beschränkungen festgestellt. Zudem stellten die eingesetzten Polizeistreifen in Südhessen circa 18 Verstöße gegen das Verbot des Abbrennens von Feuerwerkskörpern an publikumsträchtigen Orten oder im öffentlichen Raum und etwa 24 Verstöße gegen das Verbot des Alkoholkonsums im öffentlichen Raum fest. Illegale Feuerwerkskörper wurden nicht sichergestellt.

Aus polizeilicher Sicht verlief der Jahreswechsel im Bereich des Polizeipräsidiums Südosthessen auch ruhig und ohne größere Vorkommnisse. So lag der Fokus der polizeilichen Arbeit in der Überprüfung der bestehenden Corona-Regeln. Durch die in der Silvesternacht eingesetzten Beamten konnten in Stadt und Kreis Offenbach sowie im Main-Kinzig-Kreis Verstöße lediglich im mittleren zweistelligen Bereich gegen die Corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen festgestellt werden, welche Anzeigen nach sich zogen.

In Wiesbaden ist die Silvesternacht im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Westhessen (Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis, Hochtaunuskreis, Rheingau-Taunus-Kreis und Limburg-Weilburg) ruhig verlaufen. Die Beamtinnen und Beamten stellten vereinzelte Verstöße durch Gruppenbildungen oder Alkoholkonsum im öffentlichen Raum fest. Das sonst übliche Abbrennen von Pyrotechnik durch Privathaushalte blieb zum Jahreswechsel erwartungsgemäß gering. Nach dem Erkenntnisstand vom Freitagmorgen stellten die Einsatzkräfte während des Jahreswechsels im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Westhessen insgesamt 72 Verstöße gegen die Coronabeschränkungen fest, aufgrund derer entsprechende Verfahren eingeleitet wurden. Für den Bereich des Landkreises Limburg-Weilburg wurde eine nächtliche Ausgangsbeschränkung wirksam. Hier wurden insgesamt acht Verstöße gegen diese Auflage registriert (in der Gesamtzahl der 72 Verstöße enthalten).

In Wiesbaden-Rambach wurden auf einer Party etwa 50 Personen festgestellt. Dort kamen Einsatzkräfte der Landespolizei zur Unterstützung der Wiesbadener Stadtpolizei zum Einsatz. Alleine bei diesem Vorfall wurden 37 Verfahren eingeleitet – ein Teil der Gäste hatte sich zuvor beim Eintreffen der Polizei entfernt. In einer Gaststätte in Wiesbaden-Biebrich stellte die Stadtpolizei acht Personen fest, gegen die ebenfalls Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet wurden.

Im Bereich der Wiesbadener Wellritzstraße kam es Zeugenaussagen zufolge gegen 00:20 Uhr zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen. Dort sollen ersten Erkenntnissen zufolge auch Schlagwerkzeuge und Pfefferspray zum Einsatz gekommen sein. Mutmaßlich beteilige Personen flüchteten zunächst, konnten aber im Rahmen einer eingeleiteten Fahndung angetroffen werden. Ein 46-jähriger Mann erlitt bei dem Vorfall Verletzungen, lehnte aber eine medizinische Behandlung ab. Ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung war in diesem Fall die Folge, wobei die Hintergründe des Vorfalles noch unklar sind.

Im Bereich Bad Homburg und Oberursel stellten die Ordnungskräfte mehrere Personengruppen und demzufolge Verstöße gegen die Kontaktbeschränkung fest. In diesen Bereichen wurden in 18 Fällen Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Weiterhin wurde gegen 01:15 Uhr am Rathausplatz in Eschborn eine etwa 15-köpfige Gruppe randalierender Jugendlicher gemeldet. Zeugenaussagen zufolge hätten diese gegen Mülleimer getreten, Böller an der Tür einer Tiefgarage befestigt und mit einer Schreckschusswaffe geschossen. Nachdem dort Polizeibeamte zum Einsatz kamen, wurden mehrere Jugendliche einer Kontrolle unterzogen. Bei der Überprüfung des Vorfalles konnte eine beschädigte Scheibe an der Tür der betroffenen Tiefgarage festgestellt werden. Auch in diesem Fall wurde Strafanzeige erstattet. Eine Schreckschusswaffe wurde bei den überprüften Personen nicht aufgefunden. +++