Scholz telefoniert 75 Minuten mit Putin

Man verabredete, weiterhin eng in Kontakt zu bleiben

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron haben am Samstagmittag abermals gemeinsam mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Das teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Das Gespräch sei Teil der andauernden internationalen Bemühungen, den Krieg in der Ukraine zu beenden. In dem 75-minütigen Gespräch drangen der Bundeskanzler und der französische Präsident demnach auf einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und auf einen Einstieg in eine diplomatische Lösung des Konflikts. Über weitere Inhalte des Gesprächs wurde Stillschweigen vereinbart, hieß es. Am Vormittag hatte der Bundeskanzler bereits mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky gesprochen und sich über dessen Einschätzung der aktuellen Lage informiert. Man verabredete, weiterhin eng in Kontakt zu bleiben.

THW mit über 2.300 Helfern für Ukraine-Flüchtlinge im Einsatz

Das Technische Hilfswerk (THW) arbeitet bundesweit mit 2.334 Einsatzkräften aus 99 Ortsverbänden am Aufbau von Notunterkünften und einer Hilfsgüter-Logistik für Ukraine-Flüchtlinge. Das teilte das Bundesinnenministerium am Samstag mit. Allein in Berlin waren demnach in den letzten 24 Stunden 148 THW-Einsatzkräfte für den Aufbau und den Betrieb von Stromversorgung, den Ausbau von Notunterkünften und den Transport von Feldbetten und Sanitätseinrichtungen im Einsatz. THW-Einsatzkräfte seien mit Erkundungsteams vor Ort in Polen, Rumänien und Moldau, um Hilfsgüter zu beschaffen und Hilfen zu koordinieren. Seit dem 3. März seien sieben Hilfstransporte für die Ukraine vom THW an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht worden, mit medizinischem Material, Generatoren, Hygienesets, Sanitätsmaterial und anderen Hilfsgütern und am 11. März ein Hilfstransport des THW mit Feldbetten und Winterschlafsäcken in Moldau eingetroffen. „Putins Krieg mitten in Europa ist eine furchtbare humanitäre Katastrophe. Mehr als 120.000 Kriegsflüchtlinge sind schon nach Deutschland gekommen“, beklagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Ganz überwiegend seien es Frauen, Kinder und alte Menschen, die Entsetzliches erlebt hätten. „Wir müssen ihnen schnell und umfassend helfen. Das ist eine große Kraftanstrengung von Bund, Ländern und Kommunen“, so die Ministerin. Es gehe jetzt um die bestmögliche Versorgung, Unterbringung und Verteilung der geflüchteten Menschen. Der Bund unterstütze die Länder und Kommunen hierbei massiv – mit der Bundespolizei, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und vielen Helfern des Technischen Hilfswerks, sagte die SPD-Politikerin. +++