Petersberg: Bürgermeisterkandidatin Claudia Brandes stellte sich der Öffentlichkeit vor

Brandes: Ich bin Feuer und Flamme für Petersberg

Tritt als parteilose Kandidatin bei der Bürgermeisterwahl in Petersberg am 8. Oktober an: Claudia Brandes

Die Anwärterin auf das Amt der Bürgermeisterin in der Gemeinde Petersberg, Claudia Brandes, hat sich gestern Abend im Petersberger Propsteihaus erstmals den Petersberger Bürgerinnen und Bürgern sowie der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Unter den rund 100 Gästen im Rauschenbergzimmer befanden sich auch Petersbergs früher Bürgermeister, Karl-Josef Schwiddessen und dessen Sohn, Christian Schwiddessen, der als Gemeindevertreter dem Petersberger Gemeindeparlament angehört.

„Ich bin total geflasht, wie viele Sie sind“, stellte Claudia Brandes, die bei der Bürgermeisterwahl in Petersberg am 8. Oktober dieses Jahres als parteiunabhängige Kandidatin antreten möchte, im Beisein ihrer sechs unterstützenden Fraktionen und Wählergruppierungen unmittelbar vor ihrer Bewerbungsrede heraus. Dass so viele aus der Petersberger Bürgerschaft gekommen waren, damit hätte die 32-jährige Ehefrau und Mutter von drei Mädchen nicht gerechnet. „Wenn ich alles erwartet hätte, dann das nicht“, so die Wirtschaftsökonomin, die aktuell als „Global Business Process Manager“ bei einem international agierenden Personaldienstleister angestellt ist.

Claudia Brandes

„Mein Name ist Claudia Brandes – und ich möchte Bürgermeisterin von Petersberg werden, denn: Ich bin ‚Feuer und Flamme für Petersberg‘“, so Brandes in ihren einleitenden Worten ihrer Bewerbungsrede. Diese weiter: „Als ich meinen Entschluss bei der Bürgermeisterwahl in Petersberg zu kandidieren gefasst hatte, begann ich zunächst darüber nachzudenken, wie mein Slogan lauten könnte. Ich wollte etwas haben, das wirklich zu mir passt. Transparent, bürgernah, sachpolitisch, zukunftsorientiert, […] aber all diese Begriffe sind politisch betrachtet, etwas verbraucht; und wer die Wahlversprechen der letzten Jahre verfolgt hat, der weiß, dass all diese Begriffe zum Teil doch sehr unterschiedlich verstanden werden, ausgedehnt – und auch gelebt werden. Aber wenn man Brandes mit Nachnamen heißt, dann muss man mit Witzen und Wortspielen umgehen können.“ Die Brandes brennt mal wieder, sie lässt nichts anbrennen, sie kommt, um Feuer zu löschen oder sie ist mal wieder ‚Feuer und Flamme‘ für etwas, seien in der Vergangenheit keine Seltenheit gewesen.

…, weil ich Petersberg liebe

Vor diesem Hintergrund blieb die große Diskussion um den scheinbar perfekten Wahlslogan aus. „Ich wollte einen Slogan, der wirklich auch für mich steht, der authentisch ist und zu mir passt“, sagt Brandes. Nichts Inhaltsloses, das die Menschen ja ehe nicht für voll nehmen, sollte es sein. „Ich brenne für das, was ich in den nächsten Wochen, Monaten und auch in den nächsten Jahren vorhabe“, führte die 32-parteilose Anwärterin auf das Amt der Bürgermeisterin in Petersberg hierzu weiter aus. „Ich möchte Bürgermeisterin von Petersberg werden, und das sage ich aus voller Überzeugung! Mein Slogan, ‚Feuer und Flamme für Petersberg‘, drückt aus, was ich bezugnehmend auf meine Kandidatur und dem angestrebten Job denke und vor allem auch fühle. Ich möchte Bürgermeisterin in Petersberg werden, weil ich Petersberg liebe und Petersberg der Ort ist, an dem ich gesund altern möchte. Ich möchte Bürgermeisterin werden, weil ich politische Diskussionen liebe und mich darüber erfreue, wenn aus Entscheidungen auch wirklich Resultate fließen.“

Claudia Brandes: „Nach insgesamt neun Jahren in verschiedenen Funktionen und Gremien hätte ich längst die Reißleine ziehen können; aber ich glaube – und mein Ehemann wird Ihnen das bestätigen können -, dass politisches Engagement inzwischen ein Teil von mir geworden ist.“ Nach der 32-jährigen vereine der Job der Bürgermeisterin eigentlich alles, was sie selbst gut könne und sie zu tun liebe. Quasi das Hobby zum Beruf gemacht. Ein erster Impuls, bei der Wahl auf das Amt des Bürgermeisters bzw. der Bürgermeisterin in Petersberg zu kandidieren, sei nach eigenen Angaben aus der Petersberger Kommunalpolitik heraus erfolgt. „Ich war selbst nicht an der Diskussion beteiligt; aber man sagte mir, dass es ein Ranking von potenziellen Kandidaten gegeben hätte in dessen Rahmen Fragen angestellt worden seien, welche den Job der Bürgermeisterin ausmachten und welche Fähig- und Fertigkeiten der oder die Bürgermeisterin mitbringen müsse“, so Brandes. „Im zweiten Schritt hätte man überlegt, wer diese Fähig- und Fertigkeiten mitbringen würde. Kurze Zeit später erhielt ich dann einen Anruf von Kai Völler von der Bürgerliste Petersberg, der mir sagte, dass ich alles mitbringen würde, was Petersberg brauche und dass die Bürgerliste von mir überzeugt sei.“

„Daran gezweifelt, dass ich richtig gut in diesem Job sein könnte, habe ich tatsächlich nie. Denn: der Beruf der Bürgermeisterin beinhaltet all das, für das ich im beruflichen – aber auch im privaten Kontext brenne und was man mir als Stärken nachsagt“, so die parteilose Bürgermeisterkandidatin, die herausstellt: „Ich brenne für die Menschen und die Kommunalpolitik. Und ich brenne für die Kommunikation. Ich brenne für gute Ideen, die umgesetzt werden. Ich brenne für Innovationen, die auf den Werten von Tradition beruhen. Ich brenne dafür, Ideen zu benennen und Menschen und Ideen zusammenzuführen. Ich brenne für Personalführung – und – ich sagte es bereits – ich brenne für Petersberg. Und um genau all das zu zeigen – und vor allem auch zu leben, darum möchte ich Bürgermeisterin werden.“ Was die parteilose Anwärterin auf das Bürgermeisteramt in Petersberg bis zu dem Zeitpunkt als die ersten Gespräche geführt wurden, noch nicht wusste, war, dass auch bei der SPD Petersberg intern ihr Name bereits gefallen war. Aus einer unterstützenden Partei wurden plötzlich zwei. Für die Managerin der Moment, wo sie es wissen wollte. Wie die Menschen auf sie reagieren und ob sie bei der Bürgermeisterwahl in Petersberg eine reelle Chance hat. Sie begann Gespräche zu führen und aus zwei Parteien wurden plötzlich drei, dann vier, dann fünf – „und inzwischen stehen sechs Fraktionen bzw. Gruppen hinter mir: Bürgerliste, SPD, DIE LINKE., die Grünen, die CWE und die FDP.“

„Mehr Menschlichkeit bei der Sachpolitik“

Nico Bensing, Birgit Kömpel, Claudia Brandes und Steffen Reith

„In den letzten Tagen bin ich oft gefragt worden, wie es mir gelungen ist, sechs Parteien auf mich zu vereinen. Und ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen: Ich weiß es nicht. Keiner dieser Parteien oder Wählergruppierungen habe ich konkrete Wahlversprechen gemacht, die ich ja vielleicht auch gar nicht einhalten kann. Aber ich habe den Parteien von meinen Visionen erzählt.“ Eine dieser Visionen ist, die Petersberger Fraktionen wieder näher zusammenzuführen. „Und damit meine ich alle Fraktionen. Auch die, die heute nicht anwesend sind.“ Nach Brandes brauche Petersberg mehr Zielorientierung, mehr Transparenz, mehr Zusammenhalt und mehr Menschlichkeit bei der Sachpolitik. Sie selbst sehe sich dabei nicht etwa als Spezialistin, vielmehr als Mediatorin und Moderatorin, die Menschen und Ideen zusammenbringen möchte uns als Repräsentantin der Gemeinde Petersberg nach außen oder als schlicht und einfach nur diejenige, die bemüht ist, das Beste aus Petersberg zum Wohle seiner Bürgerinnen und Bürgern auszuschöpfen. Was die Zusammenarbeit mit den ihr unterstützenden Fraktionen und Gruppen bereits gezeigt habe, sei, dass man nicht immer zu 100% einer Meinung sein muss. Hierzu Brandes: „Ich glaube, die Diskussionen sind okay und sie sind sogar extrem wünschenswert, denn sie bringen uns als Gemeinde weiter voran. Wir müssen lediglich konstruktiv miteinander sein und auf Augenhöhe miteinander agieren.“

Von den in den Vordergrund gestellten persönlichen Parteibefindlichkeiten hält Brandes wenig, letztlich müssten kommunalpolitische Bestrebungen alle Fraktionen und das parteiübergreifend einen. Letztlich gehe es um die Bürgerinnen und Bürger Petersbergs, so Brandes. Über die ihr bekannten und unterstützenden Fraktionen seien in den vergangenen Tagen viele Bürgerinnen und Bürger von Petersberg auf sie zugekommen und hätten ihr ihre Unterstützung zugesagt. Claudia Brandes dankte gestern ihrer Familie, allen voran ihrem Ehemann Marcel und ihren drei gemeinsamen Töchtern, Paula, Eva und Lea, ihren Freunden, ihrem Bekanntenkreis und ihren Arbeitskollegen für ihre große Unterstützung. „Ich glaube, eine Ehefrau und Mutter kann nach außen hin nur so stark und erfolgreich sein, wie auch der familiäre Rückhalt ist. Mein Mann sagt immer: Wer die Gleichberechtigung von Mann und Frau fordert, der muss diese Gleichberechtigung nach außen hin auch leben – und ich glaube, das tun wir als Familie. Während ich also tagsüber meinem Vollzeitjob nachgehe und abends fast täglich von Veranstaltung zu Veranstaltung tingele, schmeißt Marcel zu Hause den Haushalt und kümmert sich um die Kinder. Und ich habe tatsächlich noch kein einziges Mal Zweifel daran gehabt, dass es irgendwie nicht funktionieren könnte.“

Unterstützung von sechs politischen Gremien

Im Rahmen der gestrigen Vorstellung bezogen auch die unterstützenden Fraktionen und Gruppen aus dem Petersberger Gemeindeparlament Stellung zur Kandidatur von Brandes. So lobte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Kerstin Hüsemann, vor allem die menschliche Art der 32-jährigen, parteilosen Anwärterin auf das Amt der Bürgermeisterin. Brandes habe einen modernen Blick auf die Gemeinde und ein Talent dafür, verschiedene politische Strömungen zusammenzuführen. Für den Vorsitzenden der Bürgerliste in Petersberg, Kai Völler, sei Claudia Brandes vor allem eine Kandidatin, die den Menschen auf Augenhöhe begegnet und ihre Bedarfe ernst nehme. Michael Wahl, Vorsitzender von Die Linke. Offene Liste in Petersberg, ist der Überzeugung, dass Brandes für alle Bürgerinnen und Bürger Petersbergs ansprechbar sein wird. Mit ihr bekäme Petersberg eine Bürgermeisterin, die „zusammenführe“ und die Gemeinde „nach vorne bringe“. Der Fraktionsvorsitzende von der CWE, Rainer Dargatz, und dessen Fraktion heißen es gut, dass Claudia Brandes bei der Bürgermeisterwahl als parteiunabhängige Kandidatin antritt. Es müsse endlich damit begonnen werden, so Dargatz, zielorientiert zu handeln. Die Fraktion ist sich gewiss: „Claudia Brandes wird frischen Wind ins Rathaus bringen.“ Michael Glüber von der SPD Fraktion kennt Brandes noch aus ihrer Verantwortlichkeit als Delegierte in der Bundeselternvertretung für Kindertagesstätten. Dort habe er sie als sehr engagiert erlebt. Und auch FDP-Fraktionsvorsitzender Thomas Stegmann attestiert Claudia Brandes gute Charaktereigenschaften, mit denen sie bei der Wahl bei der Petersberger Bürgerschaft punkten könnte. Demnach lobte Stegmann vor allem Brandes Persönlichkeit und hohe Fachkompetenz.

Im Nachgang an ihre Bewerbungsrede gab Bürgermeisterkandidatin Claudia Brandes einen kurzen Einblick in ihr Wahlprogramm. Ihre Themenpunkte – Digitalisierung & Verwaltung; Menschen & Mitarbeitende; Bauen & Wohnen; Gewerbe & Wirtschaft; Energie, Natur & Klima; Transparenz & Bürgerbeteiligung; Kultur, Jugend & Senioren; Kinder & Familien sowie Verkehr & Infrastruktur – und das, was Claudia Brandes wichtig ist, finden sich unter anderem auf ihrer Homepage claudia-brandes.de. Dort gibt es Informationen zur Person Claudia Brandes. Zum Themenpunkt Bauen & Wohnen führte Brandes gestern aus, dass viele bestehende Wohnkonzepte nicht mehr zeitgemäß sind. Hierzu Brandes: „Wir müssen anfangen, darüber nachzudenken, wie bezahlbarer – und vor allem auch altersgerechte Wohnkonzepte in der Zukunft aussehen wollen, wenn wir es schaffen wollen, in Petersberg langfristig alle Menschen attraktiv unterzubringen.“ Hier ist Claudia Brandes aktuell in Gesprächen mit Experten aus der Branche, um sich das erforderliche Fachwissen anzueignen.

Zum Themenpunkt Energie, Natur und Klima sagte Brandes: „Bis 2030 wollen wir 80 Prozent unseres Stroms aus Erneuerbaren Energien erzeugen. Und diese Vorgaben werden auch mit Auflagen für die Gemeinde Petersberg verbunden sein, das wissen wir nicht erst seit heute oder gestern. Ich glaube, dass wir oft erst dann anfangen, zu handeln, wenn uns die Auflagen final betreffen. Dadurch verpassen wir die Chance auf unseren eigenen Einfluss und auf ortsfokussierte Lösungen. Ich denke, dass wir das Thema strategisch langfristig planen müssen. Denn nur damit umzugehen, also reaktiv zu sein, reicht nicht aus, insbesondere dann nicht, wenn wir die Mehrbelastungen für Bürgerinnen und Bürger auch vermeiden wollen. Zum Themenpunkt Kinder und Familien führte Brandes aus: „Familien und Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft und ich zitiere sehr oft und sehr gerne – wer mich kennt, der weiß das – John F. Kennedy, der mal sagte, dass nichts auf Dauer so teuer sei, wie fehlende Investition in Bildung. Ich glaube, das Invest in Kinder und Familien, das ist etwas, das sich teilweise erst nach Jahrzehnten auszahlt. Das sollte uns auch klar sein. Aber wir müssen es angehen, denn Kinder sind unsere Zukunft. Dazu zählen für mich auch Schulwegsicherheit, bezahlbare Wohnkonzepte für Familien oder personell gut ausgestattete Kindertagesstätten. +++ jessica auth