Neuer Film für Hörende und Nichthörende

Begeisterte Reaktionen der Besucher des Caritas-Gehörlosentreffs

Begeisterte Reaktionen der rund 60 Besucher des Caritas-Gehörlosentreffs.

Gersfeld. Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich auch die Schutzgebiete in Deutschland zunehmend stellen. Inklusion bedeutet Zugehörigkeit und meint, dass jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit. Gemeinsam mit dem Dachverband EURO-PARC, der Aktion Mensch und dem Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa e.V. hat das Biosphärenreservat Rhön nun ein Projekt zur Inklusion von gehörlosen Menschen angestoßen. Anlässlich des monatlichen Mittwochs-Treffs der Gehörlosen bei der Caritas wurde nun ein Teil des Projektes vorgestellt: ein 14minütiger Film über das Rote Moor.

Das Besondere: zwei hörgeschädigte junge Menschen der Region führen durch das Moor und erläutern mittels Gebärdensprache die Besonderheiten. Die beiden „Schauspieler“ sind Stefanie und Tobias Uhl von Poppenhausen. Der Text, wurde von Redakteur Dr. Arnulf Müller in Zusammenarbeit mit Martin Kremer und Joachim Walter vom Biosphärenreservat erarbeite, von den Uhls auf unterhaltsame Weise in die Gebärdensprache übersetzt und im Moor vor der Kamera präsentiert. Allerdings stellten die Textinhalte erhebliche Schwierigkeiten dar. Dank der guten Beratung durch die Gebärdensprachlerin Antje Berk und Dipl.-Sozialarbeiter Werner Althaus vom Sozialdienst für Gehörlose, Hörgeschädigte und deren Angehörige des Caritasverbandes Fulda, konnten die Textvorlagen so bearbeitet werden, dass eine Transformation der wichtigsten Inhalte gelang.

Kremer machte deutlich, dass es sich hierbei für alle Beteiligten um einen wichtigen Lernprozess handelte. Viele Fachbegriffe, bestätigte Antje Berk, sind nicht in zusammenfassende Gebärden darstellbar sondern nur über Fingeralphabet. Aber Stefanie und Tobis Uhl meisterten gemeinsam mit Arnulf Müller und der Filmemacher Julian Witteborn meisterten die Herausforderung mit Bravour. Dies zeigten zumindest die begeisterten Reaktionen der rund 60 Besucher des Caritas-Gehörlosentreffs, denen der Film vorab präsentiert wurde. Die Einführung zur Filmidee und die anschließende Diskussion leitete Werner Althaus in Gebärdensprache. Ganz im Sinne der Inklusion wurde der Film aber auch vertont und mit einem Schriftband versehen. Im Rahmen des Projektes sollen nun weitere Filme über die Milseburg und die Biosphärenreservate im Allgemeinen entstehen. Die Filme werden künftig auf der Homepage des Biosphärenreservats zu sehen sein. Teil des Projektes waren auch die bereits durchgeführten Schulungen für Ranger, Touristiker und Wanderführer, die im Winterhalbjahr von Antje Berk und dem Biosphärenreservat angeboten wurden und sich einer guten Resonanz erfreuten. +++ fuldainfo