Schon immer hat die Seelsorgearbeit in den Pflegeeinrichtungen der Caritas eine zentrale Bedeutung. Doch mit den gesellschaftlichen Veränderungen wandeln sich auch die Bedürfnisse der Menschen und mit ihnen die Formen und Wege, durch die eine christlich basierte Seelsorge die Menschen am besten erreicht. Um sich hierzu zu verständigen, tritt ab und zu das gesamte für das Caritas-Altenpflegeheim St. Josef zuständige Seelsorgeteam zu einem Austausch zusammen: der vom Dekanat Fulda mit der Koordination und Seelsorgeversorgung in der stationären Altenhilfe beauftragte Diakon Dr. mult. Meins G. S. Coetsier, Einrichtungsleiter Sebastian Etzel, die Leiterin des Sozialen Dienstes im Pflegeheim, Ulrike Klingelhöfer, vor allem aber auch die Seelsorge-Begleiterin im St. Josef, Michaela Wagner. Die Besprechungen dienen der Programmgestaltung in Seelsorge-Angelegenheiten, zum Beispiel der Festlegung von Andachten und Gottesdiensten im Rahmen des Kirchenjahres und aus besonderen Anlässen, der Bearbeitung offener Fragestellungen, die sich durch Seelsorgegespräche oder aktuelle Situationen ergeben haben, sowie auch einer resümierenden Betrachtung: Wie können wir die Anforderungen und Bedarfe erfüllen, und wo müssen wir womöglich etwas verbessern im Seelsorge-Angebot?
Zur jüngsten Gesprächsrunde des Seelsorgeteams im St. Josef kam Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch in Begleitung des für Seelsorge zuständigen Fachreferenten, Diakon Franz Meyer, mit dazu, um sich in der Einrichtung ein persönliches Bild über den Stand der seelsorglichen Versorgung vor Ort zu machen. Juch dankte zunächst Michaela Wagner, dafür, dass sie diese besondere und verantwortungsvolle Aufgabe für das Pflegeheim übernommen und dafür eine dreijährige Zusatzausbildung als Seelsorge-Begleiterin absolviert hat. „Seelsorge ist für die Caritas ein wichtiges Thema, das wir stets mit berücksichtigen“, unterstrich Juch. „Durch die Ausbildung eigener Mitarbeitenden in jeder Einrichtung für die Funktion eines Seelsorge-Zuständigen sind wir in der Lage, sehr individuell auf die Bedarfe in dieser Hinsicht einzugehen und der Seelsorge den ihr zustehenden hohen Stellenwert auch einzuräumen.“
An die Seelsorge-Begleiterin direkt adressiert führte Caritasdirektor Juch weiter aus: „Nun werden Sie diese Qualifikation mit Ihren Kolleginnen und Kollegen aus anderen Einrichtungen mit einem Zertifikat abschließen und im Januar von Generalvikar Christof Steinert die offizielle Beauftragung erhalten. Dabei haben Sie, wie ich wahrgenommen habe, bereits in den Jahren Ihrer Weiterqualifizierung hier sehr erfolgreich ein einrichtungsbezogenes Seelsorge-Netz aufgebaut“, stellte er anerkennend fest.
„Es war für mich sehr schön, dass ich dieses spezielle Arbeitsgebiet übernehmen durfte“, betonte Michaela Wagner in ihrer Antwort. Diese weiter: „Dabei konnte ich mich auf viele gewachsene Strukturen und Verbindungen verlassen. Ich arbeite eng mit Frau Klingelhöfer und dem Sozialen Dienst zusammen, und Einrichtungsleiter Etzel ist auch jederzeit ansprechbar für alle Themen der Seelsorge. Bei der Organisation und Gestaltung der Gottesdienstangebote und der seelsorglichen Begleitung besteht eine gute Zusammenarbeit, insbesondere mit den katholischen Pfarrern i.R. Peter Hannappel und Gerhard Rauscher sowie Pfarrerin Anke Heil von der ev. Lutherkirche.
Auch werden die regelmäßigen Gottesdienste vom Organisten Wolfgang Bolst musikalisch begleitet. Darüber hinaus bestehen gute Verbindungen zu umliegenden Kirchengemeinden und deren Besuchsdiensten. Vor allem sehe ich mich aber als unmittelbare seelsorgliche Ansprechpartnerin – für unsere Bewohnerinnen und Bewohner sowie auch für Angehörige und natürlich für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden.“
Der Caritas-Seelsorgebeauftragte Franz Meyer ergänzte: „Durch unsere eigenen Seelsorge-Begleiterinnen und -Begleiter sind wir sehr gut aufgestellt und können viele Dienste und Angebote unmittelbar anbieten. Viele Fragen der Seelsorge sind – vielleicht ganz besonders in der Altenhilfe – kaum auf die lange Bank zu schieben, wenn es beispielsweise um ein tröstendes Gespräch oder den letzten Kommunionempfang geht. Durch die Seelsorge-Begleiter im Haus ist sichergestellt, dass solche Bedarfe unmittelbar erfüllt werden können!“
„Auf mich als Dekanatskoordinator und Seelsorger macht das Caritas-Altenpflegeheim in Bezug auf die seelsorgliche Begleitung der Menschen hier einen sehr guten Eindruck“, führte wiederum Diakon Meins Coetsier aus. „Die Caritas geht diesbezüglich mit ihrem Seelsorgekonzept deutlich voran. Mit Frau Wagner habe ich hier eine direkte Ansprechpartnerin, und so kann ich immer wieder schauen, ob und inwiefern womöglich Unterstützung von unserer Seite nötig wäre. Neben meiner koordinierenden und dienstlichen Aufgabe in der Weiterentwicklung der Altenpflegepastoral im Bistum Fulda komme ich auch gerne als Diakon und Musiker ins Haus: Mit mehreren Musikern haben wir hier im Rahmen von musikalischen Segensandachten und Heimfesten schon einige Band-Auftritte absolviert.“
Für Einrichtungsleiter Etzel und Sozialdienst-Leiterin Klingelhöfer ist klar, dass die Seelsorge-Begleiterin Wagner eine wichtige Ergänzung im Team darstellt: „Unsere Einrichtung profitiert ganz klar von diesem Engagement, denn die Bewohnerinnen und Bewohner befinden sich in einer Ausnahmesituation, wenn sie in unser Haus kommen: Sie erleben davor die Aufgabe der eigenen vier Wände, die Verabschiedung von vielem Vertrauten, sie kommen bei uns an mit nur noch wenig eigenem Hausstand und Besitz, und dazu haben sie die Klarheit, dass das womöglich die letzte Lebensetappe ist. Da ist eine verlässliche Begleitung auch für Seele und Gemüt eigentlich unverzichtbar, und dem tragen wir Rechnung.“ +++
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