Merkel: Nachfolger muss Polarisierung überwinden

Seehofer lobt Merkel: "Sie ist die Beste"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht den künftigen Chef der CDU vor großen Herausforderungen. Die Partei müsse insbesondere die Polarisierung der Gesellschaft überwinden, sagte Merkel am Freitag auf dem 31. Bundesparteitag der CDU Deutschlands in Hamburg. „Wir grenzen uns ab, aber niemals grenzen wir aus“, sagte die Noch-Parteichefin. Die CDU sei aber auch deswegen jahrzehntelang in der Verantwortung gewesen, weil man immer gewusst habe, „dass konservativ nicht von Konserve kommt“. Mit der neuen Führungsmannschaft könne sich die CDU „auf die Zeit nach Merkel einstellen“, so Merkel, die für ihre Rede minutenlangen stehenden Applaus erntete. Am Nachmittag wählen die 1.001 Delegierten eine neue Parteispitze. Weil Merkel nach den Landtagswahlen in Bayern und Hessen überraschend angekündigt hatte, nicht mehr für den CDU-Parteivorsitz zu kandidieren, ist das Rennen vollkommen offen. Zu den prominenten Bewerbern um Merkels Nachfolge gehören Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz sowie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Seehofer lobt Merkel: „Sie ist die Beste“

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bedauert, dass sich Angela Merkel von der Spitze der CDU zurückzieht. „Sie ist die Beste“, sagte Seehofer dem „Spiegel“. „Wir alle werden sie noch sehr vermissen“, so der CSU-Chef weiter. Er hege trotz vieler Differenzen in den vergangenen Jahren eine tiefe Sympathie für Merkel. „Wenn man so viel durchgestanden hat wie Angela Merkel und ich, dann bildet sich Verbundenheit, streckenweise sogar Zuneigung. Das kettet aneinander“, so der Innenminister. In den zehn Jahren, in denen er die CSU geführt habe, sei er nie auf die Idee gekommen, der bessere Kanzler zu sein. Er bestreitet die These, dass Merkel die CDU zu weit nach links gerückt und so das Aufkommen der AfD erst ermöglicht habe. „Wir haben durch Merkels angeblich so gefährliche Politik der Mitte bei der Bundestagswahl 2013 fast die absolute Mehrheit erreicht“, sagte Seehofer. „Vor dieser Wahl lagen die Energiewende, der Ausbau der Kitas und die Abschaffung des Grundwehrdienstes“, so der CSU-Chef weiter. Erst durch die Verknüpfung der Flüchtlingskrise mit sozialen Problemen im Bundestagswahlkampf 2017 seien die Werte der Union erodiert. +++

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