Medien: Bundeswehr machte vor tödlichem Luftangriff in Syrien Bilder

Diese sollen dann einen Tag später mitverwendet worden sein

BW

Berlin. Die Bundeswehr hat offenbar vor einem Luftangriff der internationalen Anti-IS-Koalition in Syrien im März, bei dem es nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zivile Opfer gegeben habe, Aufklärungsbilder vom Ziel geliefert: Laut eines Berichts von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR hatten deutsche Tornados am 19. März Bilder eines Gebäudekomplexes in der westlich von Rakka gelegenen syrischen Ortschaft al-Mansoura aufgenommen. Diese sollen dann einen Tag später mitverwendet worden sein, um den Gebäudekomplex zu bombardieren. Darüber habe das Bundesverteidigungsministerium am Mittwoch in geheim tagender Sitzung Abgeordnete des Verteidigungsausschusses des Bundestages informiert, berichten die drei Medien. Drei Tage nach dem Angriff seien erneut deutsche Tornados aufgestiegen und hätten ein sogenanntes Battle Damage Assessment unternommen. Das Verteidigungsministerium wollte sich den drei Medien zufolge zum konkreten Fall nicht äußern und verwies auf Geheimhaltungsgründe. Ein Sprecher habe allerdings bestätigt, dass es im Rahmen des Bundestagsmandats zur täglichen Routine der Tornados gehöre, Bilder von möglichen Zielen zu machen. Diese Bilder würden jedoch mit so viel Zeitverzug vor einem möglichen Angriff aufgenommen, dass auf Basis der Bilder nicht feststellbar sei, ob und welche Personen sich aktuell dort oder im Umfeld aufhielten. +++