Lothar Plappert mit Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

41 Jahre herausragendes Engagement für gesellschaftliches Gemeinwohl

Lothar Plappert ist am gestrigen Montag (03.08.2020) mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Das Bundesverdienstkreuz am Bande gilt als die höchste Anerkennung der Bundesrepublik Deutschland. In seiner Laudatio im Marmorsaal des Fuldaer Stadtschlosses würdigte Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld (CDU) im Beisein unterschiedlicher Mandatsträger und langjähriger Weggefährten – unter ihnen der ehemalige Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger – Plappert als Persönlichkeit mit der besonderen Gabe auf Menschen zuzugehen, zusammenzuführen und für Dinge und Ideen zu begeistern. Besonders deutlich, so Oberbürgermeister Wingenfeld, würden diese Eigenschaften bei der Vereinsarbeit.

Bereits mit 28 Jahren Verantwortung als Vereinsvorsitzender übernommen

1954 in Fulda geboren und aufgewachsen erlernte Lothar Plappert nach Beendigung seiner Schulzeit zunächst den Beruf des Industriekaufmanns, nach Ableisten des Bundeswehrdienstes und verschiedenen beruflichen Stationen u. a. in Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis), war er, wieder zurück in Fulda, für die Finanzverwaltung in Fulda tätig. Maßgeblich habe nach Oberbürgermeister Wingenfeld Plapperts starke Verwurzelung ihren Teil dazu beigetragen, sich hier auf vielfältiger Weise ehrenamtlich zu engagieren. Mit dem Durchlaufen von vier beruflichen Stationen hat Lothar Plappert früh damit begonnen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Bereits 1979 übernahm er in jungen Jahren Verantwortung im Vorstand der S. G. Johannesberg 1926 e. V. Da spielte Plappert schon zwei Jahre im Verein Fußball. 1982 wurde er mit gerade einmal 28 Jahren zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Heute eine Seltenheit. Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld nannte dies gestern „sehr bemerkenswert“. Bis heute führt Plappert diese ehrenamtliche Tätigkeit aus. Über einen Zeitraum von 38 Jahren dieses Amt zu bekleiden, spräche für seine „hohe Verlässlichkeit“. „Und auch in der Politik sind Kontinuität und Ausdauer, die sie als Fußballer gewohnt waren, an Tag zu legen, eine ihrer Stärken“, sagte der OB. 1988 Eintritt in die CDU. Von 1989 bis 2006 Mitglied in der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung. Eine besondere Leidenschaft in dieser Zeit war das politische Engagement im Schul-, Kultur- und Sportausschuss. Von 1997 bis 2006 nahm Plappert die Aufgabe des stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses war. Von 1989 bis 2001 war er Mitglied in der Schulkommission. Von 1993 bis 1997 war Plappert Ortsvorsteher im Ortsbeirat Johannesberg. Von 2006 bis heute gehört Lothar Plappert dem Magistrat der Stadt Fulda an. 31 Jahre in den Gremien der Stadt, im Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung tätig zu sein, nannte Oberbürgermeister Wingenfeld gestern „bemerkenswert“.

Sportzentrum ein Gemeinschaftsort

„Dass Sie Menschen vor Ort die Möglichkeit gaben und geben, sich sportlich zu betätigen, in den unterschiedlichsten Facetten – die S. G. Johannesberg ist mit über 900 Mitgliedern nicht nur der zweitgrößte Verein in der Stadt Fulda, sondern auch im gesamten Landkreis – ist etwas, worauf man zu recht stolz sein könne“, stellte der Oberbürgermeister der Stadt Fulda in der Laudatio weiter heraus. Wingenfeld verglich Lothar Plappert mit einem Motor, der viele Entwicklungen nach vorne gebracht habe. Unterstützt habe ihn dabei die Stadt Fulda. Als Beispiele führte er das Funktionsgebäude (1987), der Tennisplatz (1993), der Anbau des Sportlehrhauses (1994) sowie der Bau der neuen Sporthalle (2002) an, die seit 2011 offiziell den Namen Sportzentrum Johannesberg führt. „Dieses Sportzentrum ist ein Gemeinschaftsort für viele unterschiedliche Vereine und Vereinigungen.“ Menschen zusammenzuführen und Interessen zu bündeln, sei nach Oberbürgermeister Wingenfeld eine „bemerkenswerte Leistung“.

Dank für Völkerverständigung

Seit dem Jahr 2000 ist Lothar Plappert Vorsitzender des Sportverbandes der Stadt Fulda mit 83 Vereinen. „Ich glaube, jeder, der ein bisschen Ahnung hat von Vereinsarbeit, kann sich vorstellen, wie zeitaufwendig ein solches Engagement ist“, stellte der Laudator weiter heraus. In diesem Zusammenhang dankte der Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Lothar Plappert für die Initiative zur Völkerverständigung. Weiter stellte er in seiner Lobesrede Plapperts kontinuierliches und verlässliches Engagement heraus, das viele verschiedene gesellschaftliche Bereiche umfasst – das vor der Hintergrund einer immer ausdifferenzierter erscheinenden und spezielleren Gesellschaft, die sich heute fast ausschließlich nur noch in Nischen scheint zu engagieren. Ausmache Lothar Plappert vor allem seine Kompetenz sowie Gabe, auf Menschen zuzugehen, diese zu begeistern und für seine und deren Ziele hartnäckig einzutreten. Manfred Günther vom Vorstand der S. G. Johannesberg: „Du hattest für alle Belange stets ein offenes Ohr und warst und bist in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens aktiv – sei es im Sport, im Magistrat der Stadt Fulda, in vielen anderen Gremien – und nicht zuletzt bei Deiner Herzensangelegenheit, der S. G. Johannesberg. 38 Jahre stehst Du nun schon an der Spitze der S. G. Johannesberg. Unter Deiner Regie konnte viel umgesetzt werden. Als größtes Projekt gilt sicher der Bau der Mehrzwecksporthalle (2002).“ Günther gratulierte Plappert im Namen der S. G. Johannesberg zur Auszeichnung sowie „für alles, was Du geleistet hast.“

Ohne zwischenmenschliche Beziehungen kann eine Gesellschaft nicht überleben

„Das meiste, das getan wird, wird ehrenamtlich und aus tiefstem Herzen getan“, stellte gestern Pfarrer Michael Oswald von der Katholischen Pfarrgemeinde „St. Johannes der Täufer“, Johannesberg heraus. Das Bezahlte gehöre auch dazu, aber das sei nicht so viel. „Das meiste, das wir tun, tun wir aus Liebe. Das lehrt uns die christliche Nächstenliebe. Und das Ehrenamt gehört zweifelsohne dazu“, so der Geistliche. „Das meiste, das Sie getan haben, diente der Gemeinschaft und damit sind Sie ein großes Vorbild.“ Vielleicht sei Plapperts herausragendes Engagement ein Anstoß für Andere, es ihm gleich zu tun. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Corona-Virus-Pandemie sagte Pfarrer Oswald: „Wir alle spüren, das es in dieser Zeit für uns nicht einfacher wird. Und ich kann auch nicht sagen, wer von uns nach Corona wieder so richtig aktiv werden wird. Viele werden häuslich und kapseln sich ab. Womöglich denken gerade viele: naja – so ist es auch mal ganz schön. Aber so kann eine Gesellschaft nicht überleben. Ich danke Ihnen, Herr Plappert, für Ihr Engagement und freue mich, dass der Verein unter Ihrer Regie so stark gewachsen ist.“

Ehrenamt bestimmte Familienleben

In seiner Erwiderung sagte Lothar Plappert, dass 41 Jahre ehrenamtliches Engagement eine lange Zeit sind. Auch wenn schon einige Zeit vorher bekannt war, dass er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wird, sei dieser Moment doch ein besonderer. „Wenn man einen Blick auf meinen Lebenslauf wirft, so wird man feststellen, dass das Ehrenamt das Familienleben mehr oder weniger bestimmt hat“, so Plappert. Besondere Dankesworte galten an dieser Stelle seiner Ehefrau sowie den beiden gemeinsamen Söhnen für ihre Loyalität. Besonders freute sich Plappert, dass seine Schwiegermutter mit 90 Jahren seinem besonderen Ehrentag gestern beiwohnte. „Sport war schon immer meine große Leidenschaft“, sagte er. An erster Stelle habe aber der Fußball gestanden. „In den vergangenen 41 Jahren hat sich bei meinem Verein einiges verändert“, musste Plappert feststellen. Für ihn war es wichtig gewesen, dass sich die S. G. Johannesberg als reiner Fußballverein auch für andere Sportarten öffnet. So wuchs der Verein von knapp 400 Mitgliedern auf über heute 1000 Mitgliedern. Lothar Plappert dankte seinen Vereinskollegen dafür, dass sie seine Ideen und Anstöße mitgetragen haben. „Aber auch Personen aus Politik und Wirtschaft haben unsere Ideen unterstützt. Ganz besonders freue ich mich, dass unser ehemalige Oberbürgermeister und Förderer des Sports, Dr. Wolfgang Hamberger, heute zu meiner Ehren gekommen ist.“

„Der Verein hat etwas Besonderes“

In seinen weiteren Worten ging Plappert auf sein kommunalpolitisches Wirken ein. „31 Jahre Stadtverordnetenfraktion – und natürlich spielte auch hier der Sport eine ganz besondere Rolle.“ Auch im Sportverband der Stadt Fulda, so Plappert, sei ein funktionierender Vorstand maßgeblich für seine Entwicklungen gewesen. Sein Fazit von 41 Jahren Ehrenamt: „Der Verein hat etwas Besonderes. Er ist Treffpunkt für Jung und Alt, er fördert die Gemeinschaft, man lernt neue Leute kennen und es entstehen Freundschaften. Leider gestaltet es sich heutzutage immer schwieriger, junge Menschen für das Ehrenamt zu begeistern. Das hat natürlich Gründe: die Arbeitszeiten haben sich verändert, Arbeitgeber sind nicht unbedingt daran interessiert, Ehrenamt zu unterstützen. Ich würde mich freuen, wenn von Seiten der großen Politik ein Signal käme, wie zum Beispiel Unterstützung beim Arbeitgeber, ehrenamtliche Themen zu besetzen oder Verbesserung beim Steuerzensus.“ Auch würden Verwaltungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Verein einem Unternehmen gleichgestellt. Dies trage nach Plappert nicht dazu bei, ausreichend Nachwuchs für den Verein zu finden. „Gerade im Hinblick auf Integration leisten Vereine Erhebliches; Man kann nur hoffen, dass sich hier in absehbarer Zeit etwas tut.“

Das Bundesverdienstkreuz am Bande als höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für ehrenamtliche Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht, wird an Personen verliehen, die sich im besonderen Maße für politische, wirtschaftlich-soziale Verdienste um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Seit der Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss im Jahr 1951 wurde der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland 259.179. Mal verliehen (Stand:15.12.2019). +++ ja