Kommunaler Trägerausschuss der RhönEnergie Fulda tagte

Umbau und Innovationen für die Region         

Fulda. Der strukturelle Umbau der RhönEnergie Fulda-Gruppe wirkt sich positiv auf das Geschäft aus. Dies und mehr berichteten die Geschäftsführer Martin Heun und Dr. Arnt Meyer während des siebten Kommunalen Trägerausschusses im Infozentrum des Unternehmens. Eine nicht hinreichend durchdachte Klimapolitik stelle das Unternehmen allerdings weiterhin vor große Herausforderungen, warnte Martin Heun als Sprecher der Geschäftsführung.

Der 2015 begonnene Umbau der Gruppe wurde 2016 konsequent fortgesetzt. Im Versorgungsgeschäft stieg der Absatz sowohl bei Strom, als auch bei Erdgas und Trinkwasser. Besonders gut entwickelte sich erneut der Erdgasabsatz außerhalb des heimischen Netzgebietes. „In diesem Bereich konnten wir unsere Erwartungen um mehr als zehn Prozent übertreffen“, berichtete Dr. Meyer. Das Netzgeschäft profitierte außerplanmäßig von regulatorischen Einmaleffekten und – wie andere Bereiche auch – von einer spürbaren Effizienzsteigerung in den betrieblichen Prozessen des Unternehmens. „Die konzernweiten Automatisierungs- und Standardisierungsmaßnahmen zur Optimierung der Effizienz zeigten deutliche Wirkung und sollen weiter ausgebaut werden“, so Dr. Meyer.

Paradoxe Klimapolitik

Kritisch äußerten sich die Geschäftsführer zu den aktuellen klimapolitischen Vorgaben. Diese seien derart paradox, dass sie insbesondere den als Brückentechnologie notwendigen Energieträger Erdgas samt der bestehenden Infrastruktur bedrohen: Das vorhandene deutschlandweite Gasnetz könnte genutzt werden, um Produktionsschwankungen durch Erneuerbare Energien auszugleichen. Wird dieses Rohrnetz nun langsam aufgegeben, ist diese Möglichkeit ein für alle Mal verschlossen. Eine zweite Problematik: Braunkohlekraftwerke, die als größte „Klimakiller“ gelten, können unter den derzeitigen Rahmenbedingungen profitabel betrieben werden; hocheffiziente Erdgas- und Dampf-Kombi-Kraftwerke kämen hingegen kaum noch zum Einsatz und würden Verluste machen.

Dabei hat gerade Erdgas unbestrittene Vorteile. Es ist der fossile Energieträger mit der niedrigsten CO2-Belastung und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele. Im Gebäudebestand wird die RhönEnergie Fulda auch künftig die Umstellung auf Erdgas vorantreiben, da mit moderner Erdgastechnik in Form von Brennwertkesseln, Mikro-Kraft-Wärmekopplungsanlagen, Gaswärmepumpen sowie Brennstoffzellen die gestiegenen Anforderungen an Ökologie und Ökonomie sehr gut erreicht werden.

In Neubaugebieten hingegen ist Erdgas wegen der veränderten energiepolitischen Rahmenbedingungen inzwischen häufig nur noch die zweitbeste Wahl. Das habe Konsequenzen für die regionale Infrastruktur und Auswirkungen auf das Geschäft der RhönEnergie Fulda-Gruppe, erklärte Dr. Arnt Meyer: Deutschlandweit sei es heute in der Regel kaufmännisch nicht mehr vertretbar, Neubaugebiete überhaupt noch mit Erdgas zu erschließen.

Innovative Quartierlösungen

Trotz der veränderten Vorzeichen wolle die RhönEnergie Fulda-Gruppe in der Region aber auch in Neubaugebieten der Ansprechpartner für das Thema Wärme bleiben. Die 2016 ins Leben gerufene RhönEnergie Effizienz + Service GmbH (RES) biete schon heute alternative und umweltfreundliche Nahwärmekonzepte an, passgenau für jeden Standort. Dabei setzt die RES auf innovative und klimafreundliche Lösungen, darunter Wärmepumpen sowie Systeme, die selbst gewonnene Sonnenenergie zur späteren eigenen Verwendung speichern. Angeboten würden perfekt verzahnte Quartierlösungen, bei denen die Wärmeversorgung mit Ladestrukturen für  Elektromobilität und intelligenter Beleuchtung kombiniert werden.

Starkes Interesse am neuen Vereinssponsoring

Erfolgreich neu strukturiert  wurde 2016 auch das Vereinssponsoring der RhönEnergie Fulda. Unter dem Motto „Mein Versorger – mein Verein“ konnten sich regionale Vereine  im Internet registrieren lassen und einem öffentlichen Online-Voting stellen. Dabei winkten den 25 Vereinen mit den meisten Stimmen Sponsorings von jeweils 4.000 Euro. „Das Interesse an unserem Angebot war enorm“, freute sich Martin Heun. Die Internetseiten, auf denen 65 Vereine ihre Projekte präsentiert und zur Abstimmung gestellt hatten, wurden mehr als 1,5 Millionen Mal aufgerufen. Insgesamt wurden mehr als 400.000 gültige Stimmen abgegeben. „Das ist ein toller Erfolg und bestätigt unseren Ansatz, das Sponsoring zu demokratisieren“, unterstrich Heun. Die 25 Gewinner werden im Juni 2017 während einer offiziellen Preisvergabe vorgestellt. Anfang 2018 startet dann eine neue Runde.

Eine interessante Perspektive kündigte Martin Heun für den Öffentlichen Personennahverkehr an: Im Laufe des Jahres 2018 soll in Fulda ein moderner Elektrobus die Linie 6 in Richtung Hochschule bedienen. Zur Realisierung dieses Pilotprojekts wird die RhönEnergie Fulda als erstes hessisches Unternehmen von der Hessen Agentur eine Förderung in sechsstelliger Höhe erhalten.  +++

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