Koalitionsspitzen vertagen Suche nach Gauck-Nachfolger

Göring-Eckardt hält Unterstützung für Wahl von Bundespräsident offen

Berlin. Die Parteichefs der Großen Koalition, Angela Merkel, Horst Seehofer und Sigmar Gabriel, haben die Suche nach einem gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten vertagt. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurde bei einem Treffen am Sonntagnachmittag in Berlin keine Einigung erreicht, die Gespräche sollen aber fortgesetzt werden. Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ berichtet, Merkel und Seehofer seien sich einig, dass sie eine Kandidatur von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier für das Amt des Bundespräsidenten nicht unterstützen wollen. Die SPD-Spitze um Parteichef Sigmar Gabriel und Fraktionschef Thomas Oppermann setze jedoch weiter auf Steinmeier.

Göring-Eckardt hält Unterstützung für Wahl von Bundespräsident offen

Die Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, hält sich die Entscheidung über die Unterstützung eines Kandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten offen. Göring-Eckardt sagte im „Bericht aus Berlin“, es gebe rege Gespräche hinter den Kulissen – nicht nur zwischen den Spitzen der Regierungsfraktionen, sondern auch mit Vertretern der Grünen. „Natürlich sprechen alle mit allen und auch relativ häufig. Das liegt dabei auf der Hand“, so Katrin Göring-Eckardt. Sie warte ab, welche Vorschläge und Telefonate es gebe. Falls Union und SPD zwei Kandidaten aufstellen sollten, dann ist offen, für welchen sich die Grünen entscheiden könnten. „Dann schauen wir, ob und wie wir eine Kandidatur bewerten müssen, die dann von Unionsseite oder auch gemeinsam kommt.“ Göring-Eckardt hoffe aber noch immer auf einen gemeinsamen Kandidaten. Ihr Eindruck: „Wahrscheinlich halten sich alle Seiten im Moment eine Tür offen. Ich habe den Eindruck jedenfalls, dass nicht auf der Hand liegt, wer ein Kandidat oder eine Kandidatin sein sollte.“ Dass auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann das Amt bekleiden könnte, liege auf der Hand. +++