Stoltenberg sieht Ukraine an „kritischem Zeitpunkt“

Selenskyj erwartet Mobilisierung von 300.000 russischen Soldaten

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht die Ukraine an einem „kritischen Zeitpunkt“. Die Menschen in der Ukraine verteidigten ihr Land weiter „mit Mut und Geschick“, sagte Stoltenberg am Mittwoch am Rande des Nato-Außenministertreffens. Die Ukraine habe die Hälfte des von Russland besetzten Gebietes zurückerobert, fügte er hinzu.

Sie hätte es zudem geschafft, die russische Flotte zurückzudrängen und dass ukrainisches Getreide wieder exportiert werden könne. „Ihnen fehlt jetzt nicht der Mut, sondern ihnen fehlt es an Munition“, so Stoltenberg. Deswegen müsse die Nato eine Unterstützung aufbauen, die dauerhaft sein könne. Daher habe man auf dem Treffen darüber gesprochen, wie man die Unterstützung auf eine „solidere Basis“ stellen könne. Die Einzelheiten würden in den kommenden Wochen besprochen werden, kündigte der Nato-Generalsekretär an. Stoltenberg hatte zuletzt vorgeschlagen, einen auf fünf Jahre angelegten Fonds in Höhe von 100 Milliarden Euro zur Unterstützung der Ukraine auf den Weg zu bringen.

Selenskyj erwartet Mobilisierung von 300.000 russischen Soldaten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet einer erheblichen zusätzlich Mobilisierung russischer Soldaten. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch. „Ich kann sagen, dass Russland die Mobilisierung von 300.000 zusätzlichen Soldaten für den 1. Juni vorbereitet“, sagte Selenskyj demnach bei einer Pressekonferenz. Der Präsident der Ukraine hatte am Vortag einen Gesetzesentwurf unterzeichnet, mit dem das Alter für die Einberufung von Reservisten von 27 auf 25 herabgesetzt wird. Zugleich wird damit der Wehrdienst auf maximal 36 Monate beschränkt und eine Einberufung per Online-Bescheid ermöglicht. Selenskyj sagte nun, die Ukraine brauche „keine halbe Million“ neuer Soldaten. Die Streitkräfte hatten zuletzt 450.000 gefordert. +++