Klinikum Fulda: Perinatalzentrum gehört deutschlandweit zu den besten

Medizinisch auf der Höhe der Zeit

Das Perinatalzentrum am Klinikum Fulda nimmt im bundesweiten Vergleich eine Spitzenposition ein. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen – kurz: IQTIG. Das fachlich unabhängige Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen mit Sitz in Berlin, was im Jahr 2015 seine Arbeit aufgenommen hat, unterstützt den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) dabei, wissenschaftlich und methodisch fundierte Entscheidungsgrundlagen für Maßnahmen der Qualitätssicherung festzulegen. Perinatalzentren als Einrichtungen zur medizinischen Versorgung von Schwangeren sowie Früh- und Neugeborenen, sind von ihrer medizinischen Ausstattung sowie Fachpersonal auf die besonderen Bedürfnisse dieser Patientengruppe ausgelegt. Welche dies im Detail sind, ist seit 2006 in einer Richtlinie des G-BA definiert. Alle Zentren sind gesetzlich verpflichtet, ihre Behandlungsergebnisse jedes Jahr dem IGTIG vollständig mitzuteilen. Seit 2015 werden diese Behandlungsergebnisse regelmäßig auf der Internetpräsenz perinatalzentren.org publiziert.

Das Perinatalzentrum am Klinikum Fulda gehört seit Beginn der Auswertungen konstant zu den besten Perinatalzentren Deutschlands. Liegen bei der Schwangeren schwerwiegende Erkrankungen, kommt es während der Schwangerschaft zu Komplikationen oder liegt das geschätzte Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm, sollte die Geburt in einem Perinatalzentrum erfolgen. Ebenfalls ausschlaggebend sind Fehlbildungen beim Ungeborenen und / oder absehbare Erkrankungen des Neugeborenen. Perinatalzentren gibt es der Level 1 und 2. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der Spezialisierung, ihrer Ausstattung und des Personals. Das Perinatalzentrum am Klinikum Fulda hat aktuell beim Paramater „Frühmorbidität“ (Level 1) – d.h. möglichst wenig Hirnblutungen, Augen-, Lungen- und Darmerkrankungen zusammen mit dem Perinatalzentrum am Krankenhaus Köln-Holweide – Kliniken der Stadt Köln gGmbH von insgesamt deutschlandweit 213 Perinatalzentren den besten Wert gemessen am Überleben von Frühgeborenen (bzw. sehr kleiner Frühgeborenen) und Überleben von Frühgeborenen ohne schwere Erkrankung.

„Dass das Klinikum Fulda im bundesweiten Ranking ein so außergewöhnliches Ergebnis erzielt und damit eine Spitzenposition einnimmt, ist vor allem das Verdienst eines eingespielten Teams unterschiedlicher Kliniken von Anfang bis Ende“, stellt Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Menzel, Vorstandssprecher Krankenversorgung am Klinikum Fulda sowie Vorstand der Klinikum Fulda gAG, heraus. „In der Frauen- und Kinderklinik arbeiten an der Versorgung der kleinen Frühgeborenen mehr als 100 Kolleginnen und Kollegen zusammen“, so Prof. Dr. med. Reinald Repp, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologe und Infektiologe sowie Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Fulda, was seiner Meinung für eine hochkomplexe Zusammenarbeit mehrerer Berufsgruppen am Klinikum Fulda spricht. Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Hawighorst, Direktor der Frauenklinik am Klinikum Fulda: „Wir am Klinikum Fulda sind ein Perinatalzentrum der Versorgungsstufe 1, der höchsten Versorgungsstufe und bilden dies auch hervorragend ab – auch von Seiten der Geburtshilfe. Unser Bestreben liegt aber auch darin, zu vermitteln, dass wir hier aber auch eine ganz normale Geburtsklinik sind, d.h. in der medizinischen Versorgung Schwangerer, bei deren Kindern es nicht zu Komplikationen kommt, was Frühgeburtlichkeit oder Minderwachstum Neugeborener im Mutterleib anbetrifft. Durch die Kinderklinik in unserem Haus ist es uns möglich, nicht nur hinsichtlich der normalen Geburtsabläufe, medizinisch gut zu betreuen. Sie ist ganz klar ein Sicherheitsfaktor, denn es kann durchaus vorkommen, dass Kinder, die zwar nach dem errechneten Geburtstermin auf die Welt kommen, durchaus aber auch einmal Anpassungsstörungen zeigen. Durch die Betreuung durch einen Kinderarzt ist es uns möglich, die Kinder bei der Mutter zu lassen und eben nicht in die Kinderklinik zu verlegen; Denn das, was wir wollen, ist soweit wie möglich, für Mutter und Kind eine häusliche, natürliche Atmosphäre schaffen.“

Etwa 250 Frühgeborene werden am Klinikum Fulda jährlich betreut, aber nur 50 bis 60, die vor der 32 Schwangerschaftswoche auf die Welt geholt werden müssen, werden statistisch erfasst und dem IQTIG mitgeteilt. „Es geht darum, eine Frühgeburt zu verhindern und, dass wir so lange wie möglich versuchen, das Ungeborene im Mutterleib zu halten, weil das für die Versorgung des Kindes immer noch am besten ist als frühzeitig auf die Welt zu holen. Den Zeitpunkt exakt zu ermitteln, wann das Kind auf die Welt geholt werden muss, weil es im Mutterleib nicht hinreichend versorgt werden kann, darin besteht genau die Kunst eines Neonatologen“, erläutert Prof. Dr. Reinald Repp bescheiden. Einmal in der Woche kommt man am Klinikum Fulda zur Perinatalkonferenz zusammen, um Abläufe und die weitere Behandlung zu besprechen. Muss ein Kind frühzeitig (ab der 24 Schwangerschaftswoche) auf die Welt geholt werden, achtet man auf der Intensivstation für Frühgeborene akribisch darauf, dass es dem Kind an nichts fehlt. „Für die Eltern ist dies der Beginn einer langen, intensiven Reise“, berichtet Kinderkrankenschwester Marion Krimm-Schätz, Leiterin der Station H21. Wann immer die Eltern das Bedürfnis haben, ihr Kind sehen zu wollen, wird dieser Wunsch ihnen selbstverständlich erfüllt – unabhängig von der Tages- und Uhrzeit. „Sehr oft ist es so, dass uns die Eltern auch dann noch besuchen kommen, wenn das Kind größer ist. In diesem Sinne wird uns Verantwortlichen sehr, sehr viel zurückgegeben.“ Das pflegerische Team auf der Station H21 der Kinderklinik besteht aus Kinderkrankenschwestern; Der überwiegende Teil der Intensivschwestern hat die Qualifikation „Fachschwester für pädiatrische Intensivmedizin und Neonatologie“. Um dem Kind das Beste zu geben, ist Kinderkrankenschwester Marion Krimm-Schätz und ihrem Team eine „absolute Herzensangelegenheit“, sodass sie von ihrem Beruf nicht als solcher, sondern vielmehr von einer „Berufung“ spricht. Und Prof. Dr. Reinald Repp ergänzt: „Wir geben uns diesbezüglich sehr viel Mühe. Auch, was die apparative Ausrüstung anbetrifft, liegen uns hier keine Einschränkungen zu Grunde. Medizintechnisch sind wir absolut auf der Höhe der Zeit“, sagt Repp. Viel wichtiger sind dem Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Fulda aber, wie er sagt, „die Menschen und die Mentalität“. +++ jessica auth

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