Kassenärzte erwarten spätestens Frühjahr 2022 Ende der Pandemie

Kinder- und Jugendärzte: Infektionsrate Minderjähriger testbedingt

Kassenärzte-Chef Andreas Gassen rechnet mit einem baldigen Ende der Corona-Pandemie. „Ich gehe davon aus, dass im Frühjahr 2022 Schluss sein wird mit Corona“, sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der „Rheinischen Post“. Das sagten auch renommierte Wissenschaftler. „Bis dahin wird die Impfquote noch einmal etwas höher liegen, vor allem nimmt aber auch die Zahl der Genesenen mit Antikörpern zu. Einschränkungen werden dann wohl gänzlich unnötig werden.“

Im Herbst würden die Infektionszahlen noch einmal ansteigen, so Gassen. Dennoch sehe er „in der Ärzteschaft keine großen Sorgen, dass das Gesundheitssystem noch kollabieren könnte“. Die Zahl schwerer Erkrankungen werde deutlich unter dem Niveau des letzten Winters bleiben. „Etwas mehr Gelassenheit wäre also angebracht, ohne leichtsinnig zu werden“, sagte der Mediziner. Gassen sprach sich auch dafür aus, dass es hierzulande „zeitnah keine pauschal verpflichtenden Maßnahmen für die Bürger mehr gibt, sondern die Menschen für sich entscheiden, was sie freiwillig zum Selbstschutz tun wollen, zum Beispiel auch, ob sie eine Maske tragen oder nicht“. Bund und Länder täten gut daran, ihre Entscheidungen „nicht monatelang im Alarmmodus“ zu treffen.

Kinder- und Jugendärzte: Infektionsrate Minderjähriger testbedingt

Höhere Infektionszahlen bei jungen Menschen sind laut Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte unbedenklich. „Wir sehen zwar etwas vermehrt Corona-Fälle bei Kindern und Jugendlichen. Es sind jedoch keine gehäuften Krankheitsraten oder mehr schwere Verläufe festzustellen“, sagte Jakob Maske dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Grund für die steigenden Inzidenzen in dieser Altersgruppe seien regelmäßige Testungen in den Schulen. „Kinder und Jugendliche sind momentan die einzigen, die mehrmals pro Woche getestet werden. Dadurch werden viele Corona-Infektionen erkannt“, so Maske. Kinder unter zwölf Jahren sind vom Coronavirus besonders gefährdet, da es für sie keinen geeigneten Impfstoff gibt. Diese Gruppe werde daher trotz Schutzmaßnahmen früher oder später eine Infektion durchmachen, ist Maske überzeugt. Von einer Durchseuchung der Kinder möchte er im Gegensatz zu anderen Experten jedoch nicht sprechen. „Das ist übertrieben. Wir sehen momentan nur ganz selten schwere Verläufe bei Kinder und Jugendlichen.“ +++