Juncker plädiert für Weidmann als neuen EZB-Präsidenten

Weidmann allein könne den geldpolitischen Kurs der Euro-Zone nicht verändern

Jean-Claude Juncker
Jean-Claude Juncker

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker setzt sich dafür ein, dass erstmals ein Deutscher Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) wird. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sei als „überzeugter Europäer und erfahrener Zentralbanker“ für das Amt „geeignet“, sagte Juncker dem „Handelsblatt“. „Die in Teilen Südeuropas vertretene Auffassung, dass ein Deutscher nicht EZB-Präsident werden dürfe, teile ich dezidiert nicht“, so der EU-Kommissionspräsident weiter. Der Chefsessel bei der Notenbank muss dieses Jahr neu besetzt werden, denn das Mandat von Amtsinhaber Mario Draghi endet am 1. November. Neben Weidmann gelten auch die Gouverneure der Zentralbanken von Frankreich und Finnland, François Villeroy de Galhau und Olli Rehn, sowie das französische EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Coeuré als mögliche Draghi-Nachfolger. Frankreich hat mit Jean-Claude Trichet allerdings schon einen EZB-Präsidenten gestellt. Juncker warnte vor überzog enen Erwartungen an einen möglichen deutschen EZB-Chef. Weidmann allein könne den geldpolitischen Kurs der Euro-Zone nicht verändern, „denn darüber befindet nicht der Präsident allein, sondern der Zentralbankrat“, sagte der EU-Kommissionspräsident der Zeitung. +++