Joghurtalternative aus Kartoffelprotein gewinnt Ideenwettbewerb der Hochschule Fulda

Sofia Kraas Koermandy, Studentin im Fachbereich Lebensmitteltechnologie, hat die Jury überzeugt: Mit ihrer Joghurtalternative aus Kartoffelprotein „Khurt“ hat sie den diesjährigen Ideenwettbewerb der Hochschule Fulda für sich entschieden. Die Idee, aus einem Nebenprodukt der Kartoffelstärkeherstellung einen veganen, allergenfreien Joghurt herzustellen, entwickelte die Studentin im Anschluss an eine Projektarbeit, in der sie mit Kommilitoninnen Maisprotein als Fleischersatz untersuchte. In der Literatur fand sie den Hinweis, dass Kartoffelprotein als guter Ersatz für das Milchprotein Casein funktioniert, das hauptsächlich für die Textur von Joghurt verantwortlich ist.

Leicht verdauliche Proteine und essentielle Fettsäuren

Durch den Einsatz üblicher Joghurtkulturen erfolgt die Fermentation des Gemisches aus Kartoffelprotein, Wasser, Zucker und Pflanzenfett. Der Zucker wird zu Milchsäure abgebaut, und es bildet sich ein dreidimensionales Netzwerk, ein sogenanntes Sol-Gel. Dieser Vorgang entspricht der Dicklegung von Milch bei der Herstellung von Joghurt. Vorteile des entstehenden Produkts sind die geschmackliche und farbliche Neutralität, die viele Geschmacksvarianten zulässt, sowie die biologische Wertigkeit durch den hohen Gehalt an leicht verdaulichen Proteinen und essentiellen Fettsäuren. Die Studentin durfte sich über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro freuen.

Sinnvolle Freizeitbeschäftigung in Zeiten der Pandemie

Auf den mit 750 Euro dotierten Platz zwei schaffte es ein interdisziplinäres Team aus zwei Studierenden aus den Fachbereichen Angewandte Informatik und Wirtschaft mit der „MySkillsetBox“. Kevin Pergam und Pia Henning entwickelten ihre Idee als Reaktion auf die Pandemie-bedingten Lockdown-Phasen, in denen viele Freizeitbeschäftigungen und Ausgehmöglichkeiten weggefallen sind. Studierende verbringen in der Folge nicht nur ihre Zeit für das Studium am Computer und Mobiltelefon, sondern auch ihre Freizeit. Die MySkillsetBox gibt Anregungen für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und ermöglicht spaßerfülltes Erlernen neuer Fähigkeiten in einer Community.

Verfahren zur Vitamin B12-Anreicherung pflanzlicher Bio-Lebensmittel

Der dritte Preis in Höhe von 500 Euro ging an Lu Gao, eine Promovendin aus dem Fachbereich Oecotrophologie. Ihre Idee „Plant-Food“ ermöglicht die Anreicherung pflanzlicher Bio-Lebensmittel mit Vitamin B12, und zwar so, dass es den Vorgaben der Bio-Verordnung entspricht. Denn die chemische Anreicherung mit Vitaminen ist für Bio-Lebensmittel untersagt.

„Green Food Startup Trophy“

Das „Green Food Cluster – Netzwerk Nachhaltige Lebensmittel-Wirtschaft (Hessen)“ hat erstmals die mit 750 Euro dotierte „Green Food Startup Trophy“ vergeben und damit jene Idee ausgezeichnet, die im Hinblick auf nachweisbare Nachhaltigkeit in der Erzeugung, Verarbeitung, Verpackung, Technik oder Logistik überzeugte. Gewonnen hat das Team FairFood aus dem Fachbereich Angewandte Informatik für die Idee, Fastfood aus fair hergestellten Zutaten anzubieten.

Insgesamt neun Teams präsentierten ihre Ideen am Mittwoch dieser Woche (24.02.) bei der digitalen Preisverleihung. Das Publikum konnte wie immer per Live-Abstimmung einen eigenen Preis vergeben. Er ging an das Team Neat6. Es darf sich auf einen Rundflug über die Wasserkuppe freuen. +++ pm

Die Sieger und Teilnehmer der Preisverleihung in der Übersicht:

Jurypreise

  1. Khurt – veganer Joghurt aus Kartoffelprotein (Sofia Kraas Koermandy, Fachbereich Lebensmitteltechnologie, 1.000 Euro Preisgeld)
  2. MySkillsetBox – Anregungen für sinnvolle Freizeitbeschäftigungen (Kevin Pergam und Pia Henning, Fachbereich Angewandte Informatik und Wirtschaft, 750 Euro Preisgeld)
  3. Plant-Food – Verfahren zu Anreicherung von Bio-Lebensmitteln mit Vitamin B 12 (Lu Gao, Fachbereich Oecotrophologie, 500 Euro Preisgeld)

„Green Food Startup Trophy

FairFood – Fastfood, das fair hergestellte Zutaten verwendet (Gloria Basoeki, Stefan Habbig, Philip Hagest, Carolin Steinborn, Fachbereich Angewandte Informatik)

Publikumspreis

Neat6– tiefgefrorene Pancakes aus Kichererbsenmehl, Buchweizenmehl und Haferflocken in süßer und herzhafter Geschmacksrichtung (Moritz Konstanski, Elena Zlatinov Kim Probst, Daniel Wohlers, Martina Wasem, Moritz Speeter, Fachbereich Oecotrophologie)

Weitere Ideen, die vorgestellt wurden:

Honey & Ko – Be(e) produktive – koffeinhaltige Honigbonbons mit Kolanuss gegen das Mittagstief (Luisa Hehn-Mark & Jule Seufert, Fachbereich Wirtschaft)

Kapiert!  – App, die komplizierte Texte in leichte Sprache übersetzt und damit Barrieren abbaut. (Lorena Denise Wetzel, Ronja Maren Helmchen, Laura Corazza, Kassanda Jonescheit, Fachbereich Pflege und Gesundheit)

Hirsefalafel– hochwertige Proteinquelle aus mehreren, regional angebauten Hirsearten (Bernadette Lange, Fachbereich Oecotrophologie)

StopFire – Drohne, die mit Wärmebildkameras und einem speziell entwickelten Algorithmus Waldbrände ortet. (Geosvany Cafasso, Hayden Kulle, Fachbereich Angewandte Informatik) +++ pm

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