Intensiver Gedankenaustausch zwischen DRK und BdV in Hessen

Wiesbaden/Lauterbach. Auf Einladung des Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes Landesverband Hessen, Norbert Södler, besuchte in dieser Woche Siegbert Ortmann, Landesvorsitzender des Bundes der Vertriebenen in Hessen das Henry Dunant-Haus in Wiesbaden, in dem sich auch die DRK-Landesgeschäftsstelle befindet, zu einem Gedankenaustausch über die Arbeit ihrer beiden Verbände auf. Und an gemeinsam interessierenden Themen fehlte es dann auch nicht.

Zunächst ging es um die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE), die übereinstimmend den Integrationsprozess der Zuwanderer zeitnah und gezielt initiieren, teuern und begleiten sollte. Sowohl beim DRK, als auch beim BdV ermitteln dabei hauptamtliche Migrationsberater auf der Grundlage eines professionellen Fallmanagements den individuellen Unterstützungsbedarf der Zuwanderer. Ergänzt werden diese Verbandsaktivitäten von einer flächendeckenden ehrenamtlichen Integrationsbegleitung mit dem Ziel, möglichst immer wieder aufkommende Spannungen und Konflikte unter den Betroffenen zu reduzieren.

Einen weiteren Themenschwerpunkt bildete der DRK-Suchdienst im Wandel der Zeiten. Wie der DRK-Präsident dazu ausführte, würden dabei seit nunmehr 70 Jahren Menschen unterstützt, die beispielsweise durch Flucht, Vertreibung oder Kriege voneinander getrennt worden seien, so vor allem auch deutsche Heimatvertriebene. Für dieses heute noch aktuelle, großartige Engagement des DRK bedankte sich Siegbert Ortmann namens der Vertriebenenorganisationen ganz besonders herzlich.

Aktuelle Flüchtlingssituation diskutiert

Und natürlich nahm auch die aktuelle Flüchtlingssituation und insbesondere die menschenwürdige Unterbringung und notwendige Unterstützung der zu uns kommenden Flüchtlinge breiten Raum ein. Einig war man sich, dass das Asylrecht in Deutschland ein hohes Gut sei, das Anerkennungsverfahren für Asylbewerber aber zu lange dauere. Und da für Menschen aus dem Westbalkan ein Asylrecht in den meisten Fällen ohnehin nicht gegeben sei, müssten die Anreize für solche Einreisewillige spürbar reduziert werden, etwa durch Sach- anstelle von Geldleistungen. Am Ende ermunterte BdV-Landeschef Ortmann den hessischen DRK-Präsident noch zu einer aktiven Mitarbeit seines Verbandes im Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen.

Dieses bei Hessischen Sozialministerium angesiedelte Gremium, in dem auch das DRK einen Sitz habe, nehme die Aufgabe wahr, die Landesregierung in Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen sachverständig zu beraten. Abschließend bedankte sich Norbert Södler bei seinem Gast Siegbert Ortmann für den intensiven und sehr interessanten Gedankenaustausch und verwies in Bezug auf die weiteren, beiderseitigen Verbandsaktivitäten auf ein Zitat des Gründers der Roten-Kreuz-Bewegung, Henry Dunant, der gesagt haben soll: “Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation“. +++ fuldainfo

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