Im Stadtgespräch der SPD ging es um die Gesundheitsversorgung

Dr. Daniela Sommer gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion zu Gast

H.-J. Tritschler (SPD-Stadtverband), Robert Vey (SPD-Stadtverordneter, Dr. Daniela Sommer (SPD-MdL, gesundheitspolitisch Sprecherin der Landtagsfraktion)

Eine weitere Veranstaltung im Rahmen der SPD-Stadtgespräche stand unter dem Thema Gesundheitsversorgung. Im Mittelpunkt dabei die haus- und fachärztliche Versorgung in Fulda sowie die Zukunft der Krankenhäuser. Dazu konnte der Co-Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Fulda, H.-J. Tritschler, die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer, recht herzlich begrüßen. Außerdem konnte er unter den Gästen die hiesige SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Waschke willkommen heißen.

SPD-Stadtverordneter Robert Vey erläuterte zu Beginn die bisherigen Initiativen der SPD-Fraktion im Stadtschloss. Mehrere Anfragen und Anträge hätten dazu geführt, dass die Gesundheitsversorgung mehrfach Thema im Sozialausschuss der Stadtverordnetenversammlung gewesen sei. Aktuell befinde sich ein SPD-Antrag im Geschäftsgang, indem zwei Medizinische Versorgungszentren (MVZ) im Stadtgebiet gefordert werden, um die die haus- und fachärztliche Versorgung in Fulda zu sichern. Dr. Daniela Sommer kennt diese Problematik auch aus anderen Regionen. Das Problem sei nicht unbedingt das Verhältnis Einwohnerzahl zu Arztpraxen. Viel wichtiger wäre, dass seitens der Kassenärztlichen Vereinigung kleinräumiger gedacht werde. Das sei auch die Forderung der SPD-Landtagsfraktion. Die Verhältniszahl bringe nichts, wenn in einem Stadt- oder Gemeindeteil sich fast alle Arztpraxen befinden, andere dagegen ohne auskommen müssten.
Wichtig wäre, so Daniela Sommer, eine Versorgungsanalyse mit dem Ziel wohnortnaher Versorgung. Außerdem müsse berücksichtigt werden, dass es den „klassischen Hausarzt, der ständig verfügbar ist, kaum noch gibt“. Die jungen Ärztinnen und Ärzte suchten lieber ein Angestelltenverhältnis mit geregelter Arbeitszeit. Dies wurde auch von anwesenden Ärzten bestätigt. Gerade deshalb seien MVZ immer wichtiger, betonte die SPD-Landtagsabgeordnete.

Neues Denken über die Funktion der Gemeindeschwester bzw. eines Gemeindepflegers sei nötig. Diese könnte sich um viele organisatorischen Fragen rund um die Patienten kümmern, wie beispielsweise zu welchem Arzt diese müssen. Eine Versorgung dürfe nicht nach Kassenlage erfolgen, sondern die Patientinnen und Patienten müssen im Vordergrund stehen. Eine verbesserte Finanzierung der Gesundheitsversorgung sehe die SPD in erster Linie in einer Bürgerversicherung und einer Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze. Des Weiteren ging Daniela Sommer auf die finanzielle Situation der Krankenhäuser ein. Das Land Hessen sei in den letzten Jahren seiner Verpflichtung, den Krankenhäusern die notwendigen Investitionen zu finanzieren, „in keiner Weise nachgekommen“. Was aktuell an Finanzmitteln zur Verfügung gestellt wurde, seien überwiegend Mittel, die den Städten und Landkreisen an anderer Stelle entzogen wurden. Zum Schluss hielt die SPD-Landtagsabgeordnete noch ein Plädoyer für die Pflegeberufe. Hier müssen bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden, mehr Geld allein sei zu wenig. Die Patienten müssen im Mittelpunkt stehen, nicht die Gewinnerzielung und die Bürokratie. Mehr Digitalisierung könne helfen, ersetze aber nicht das Verhältnis zwischen Ärzten, Pflegende und Patienten, so Daniela Sommer zum Schluss ihres Referates. Es folgte eine interessante Diskussion zwischen den Anwesenden und der SPD-Landtagsabgeordneten. +++ pm