IfW-Chef geht von ersten coronabedingten Insolvenzen aus

Ein irreparabler Schaden sei die Angst in der Gesellschaft

Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, geht davon aus, dass es bereits die ersten coronabedingten Insolvenzen gegeben hat. „Insolvenzen sind nicht per se schlecht. Sie sind dann ein Problem, wenn sie Unternehmen erwischen, die ohne die Krise gute Überlebenschancen hätten“, sagte Felbermayr der „Bild“. Ein irreparabler Schaden sei die Angst in der Gesellschaft. „Das wird auch nachhaltig ein Problem sein – zum Beispiel im Tourismus oder bei Veranstaltungen. Angst vor Ansteckung – da ist jetzt ein Zustand in Deutschland, der nicht so schnell wieder verschwinden wird.“

Mit Blick auf den Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch sei es besonders wichtig, eine Lösung für das Bildungssystem zu finden, so der IfW-Chef. „Es ist auch wichtig, insgesamt eine Perspektive zu geben.“ Das gelte auch für den Tourismus und für den Gastronomie-Bereich. „Die müssen wissen, wie sie planen können. Je mehr Sicherheit die Politik geben kann, um so besser“, so Felbermayr weiter. Dann seien die Chancen größter, dass die Betroffenen länger im Geschäft bleiben. „Je länger der Lockdown dauert, umso stärker wird das Eigenkapital von Unternehmen angegriffen.“ Ein Lichtblick sieht Felbermayr im Stromverbrauch in Deutschland, dieser sei ein wichtiger wirtschaftlicher Indikator. „Der freie Fall im Stromverbrauch ist gestoppt. Wir konnten ein bisschen Terrain zurückgewinnen.“

Die deutsche Wirtschaft habe „einen Boden gefunden“. Man habe den Tiefpunkt des coronabedingten Einbruchs, was die Binnenwirtschaft angehe, hinter sich. „Beim Export sieht es etwas böser aus“, sagte der IfW-Chef. +++

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