Hünfeld: Eigenbetrieb baut gegenwärtig neue Fällmitteldosierstation ein

Weitere Phosphatreduzierung kostet rund 320.000 Euro

Hünfeld. Rund 320.000 Euro gibt der Eigenbetrieb Abwasseranlagen der Stadt Hünfeld gegenwärtig an der zentralen Kläranlage in Hünfeld aus, um den Phosphateintrag am Auslauf der Kläranlage weiter zu reduzieren. Wie Bürgermeister Stefan Schwenk mitteilt, wird dazu gegenwärtig eine neue Fällmitteldosierstation errichtet, durch die der Phosphatgehalt am Auslauf der Kläranlage auf die künftig geltenden Grenzwerte verringert werden kann.

Bislang galt für Kläranlagen der Größenordnung Hünfelds ein Grenzwert von 1 Milligramm je Liter. Zum Jahreswechsel darf ein Grenzwert von 0,5 Milligramm je Liter am Auslauf der Kläranlage nicht mehr überschritten werden. Trotz der hohen Investitionen entstehen allerdings keine Belastungen für den Gebührenzahler, da durch die Reduzierung des Phosphatgehaltes die komplette Investitionssumme mit der Abwasserabgabe, die die Stadt an das Land zu entrichten hat, verrechnet werden kann.

Der neue oberirdische Fällmitteltank mit einem Volumen von 30 m³ wird neben einem neuen kleinen Betriebsgebäude errichtet, in dem die gesamte Maschinentechnik einschließlich der 4 Dosierpumpen, der Durchflussmengen-Messgeräte, Schieber, Rückschlagklappen und Ventile sowie die elektronische Steuertechnik befindet. Die Dosierung der Fällmittelzugabe kann damit exakt am Bedarf gesteuert werden, weil alle zehn Minuten Online – Messwerte erhoben werden, die von der Steuerungstechnik ausgewertet werden. Dadurch können die Fällmittel sehr genau in den jeweiligen Stadien des Reinigungsprozesses der Abwässer dosiert werden. In Hünfeld hat sich die Betriebsleitung des Eigenbetriebes nach mehreren umfangreichen Versuchen und Testläufen dafür entschieden, ein dreigliedriges System zu installieren. Dieses System ermöglicht es, dass die Fällmittel sowohl im Zulauf zur Vorklärungsstufe als auch zwischen den drei Denitrifikations- und zwei Nitrifikationsbecken sowie im Zulauf der Nachklärstufe exakt zugegeben werden können. Von dieser aufwendigen Technik verspricht sich der Eigenbetrieb einen wirtschaftlichen und sicheren Betrieb und eine Optimierung der Reinigungsergebnisse.

Die etwa 150 m langen erdverlegten neuen Dosierleitungen zwischen den einzelnen Verfahrensstufen sind mit einer Leckageüberwachung ausgestattet. Dadurch können Betriebsstörungen frühzeitig erkannt und Umweltgefährdungen vermieden werden. Für die neue Anlage musste eine eigene Zufahrt gebaut werden. Zusätzlich dazu wurde der Wirtschaftsweg entlang der Bahnstrecke auf einem Teilstück asphaltiert, um darüber die Dosiermittel anliefern zu können. Die gesamte Steuerungs- und Regelungstechnik ist in einem eigenen kleinen Betriebsgebäude zusammengefasst. +++