Hohes Haus wird zu Hotel – Fuldas Grüne kritisieren ungerechtes Verfahren

Fulda Panorama

Fulda. Das sogenannte Hohe Haus an der Dalbergstraße 17 steht – obwohl noch immer nicht im Bau – wieder im Fokus der GRÜNEN. Anlass ist die Planänderung des Investors, die Firmengruppe Werner. Statt Büros und Arztpraxen möchte diese nun in den oberen 5-6 Etagen ein Hotel unterbringen. Zur Erinnerung: „Nach mehr als 3 Jahren wurde 2005 die Masterplanung südliche Innenstadt beschlossen. An diesen Vorgaben – ein 20 Meter hohe Gebäuderiegel sollte die dahinter liegende Wohnbebauung von den Emissionen der Dalbergstraße abschirmen – wurde im November 2011 ein Bebauungsplan für dieses Gelände offengelegt. Im Juni 2012 wurde ein Interessenbekundungsverfahren für das städtische Grundstück Dalbergstraße 17 in Gang gesetzt. Gefordert waren Entwürfe, orientiert an den Vorgaben des im Verfahren befindlichen B-Plans.

Genau ein Entwurf hielt sich nicht an diesen Rahmen, genau an diesen Interessenten wurde das Grundstück nach langer Diskussion verkauft. Ausschlaggebend für die Zustimmung der Parlamentsmehrheit war die Planung, dass die Werner Holding ihren Firmensitz in das Gebäude verlegen sollte. In einem ersten Schritt sollten 60 Werner-Mitarbeiter ca. 50 % der Gebäudeflächen beziehen.“, fasst Bauausschussvertreterin Ute Riebold die Historie der „Causa Hohes Haus“ zusammen.

„Das Problem liegt nicht darin, dass dort statt Büroflächen Hotelzimmer entstehen werden. Unsere Kritik setzt viel früher an. Bereits bei dem Verfahren um den Grundstücksverkauf hat die Stadt sich von dem Investor treiben lassen. Anstatt einem transparentem Verfahren zu dienen, war das Interessentenbekundungsverfahren letztlich ungerecht. Allen Interessenten hätte man die Gelegenheit geben müssen, ihre Entwürfe zu überarbeiten ohne sich an die ursprünglichen Vorgaben halten zu müssen“, erinnert Fraktionschef Ernst Sporer an die GRÜNE Kritik zu dem damaligen Verfahren.

„Eine Hotelnutzung in dieser Größenordnung wäre nicht möglich, hätte sich der Bau an den ursprünglichen Rahmen gehalten. Auch wenn das anfangs wohl nicht beabsichtigt war, diente das Versprechen der Firmensitzverlagerung als Wegbereiter für die jetzt beabsichtigte Hotelnutzung eines großen Teils des Gebäudes.“ „Für uns stellt sich die Frage, warum das Rechtsamt in den Verkaufsvertrag nicht auf eine Klausel bestand, die der Stadt wieder das Heft des Handelns in die Hand geben würde, sobald der Investor sich nicht genau an die von den Gremien öffentlich beschlossenen Eckdaten hält – fahrlässig oder Kalkül?“, so die Erklärung der Grünen Fraktion abschließend. +++ fuldainfo

[sam id=“15″ codes=“true“]