Hessentag in Fulda abgesagt

Bedauern beim Hessentagsbeirat

Auch in diesem Jahr wird der Hessentag ausfallen. Eigentlich sollte das Hessenfest im Mai in Fulda stattfinden. Angesichts der Entwicklung der Corona-Pandemie haben sich die Stadt Fulda als Veranstalterin und das Land Hessen mit großem Bedauern darauf verständigt, den für 21. bis 30. Mai 2021 geplanten Hessentag in Fulda abzusagen.

„Wir nehmen die große Sehnsucht der Menschen nach dem Hessentag in Fulda wahr. Wir sind uns aber auch unserer Verantwortung für die Sicherheit und Gesundheit der Besucherinnen und Besucher sowie der Mitarbeitenden bewusst. Sie haben oberste Priorität. Unsere Hoffnungen auf einen machbaren Hessentag haben sich aufgrund der schwer kalkulierbaren pandemischen Situation nicht erfüllt. Was bleibt, ist eine durch die erfolgreich umgesetzten Stadtentwicklungsprojekte noch attraktivere Stadt und die großartige Chance auf einen qualitätsvollen Hessentag 2026 in Fulda“, teilten Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, heute mit. Der Hessentagsbeirat der Stadt hatte sich zuvor für eine Absage ausgesprochen.

„Uns schmerzt die Absage auch deshalb außerordentlich, weil viele Institutionen, Kirchen, Vereine, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt und nicht zuletzt viele Ehrenamtliche als Partner und Mitstreiter des Fuldaer Hessentages großes Engagement an den Tag gelegt und die Planungen aktiv unterstützt haben. Wir danken ihnen dafür sehr“, sagten Wintermeyer und Wingenfeld. Der Oberbürgermeister fuhr fort: „Unser Hessentags-Team hat mit Herzblut und Flexibilität ein angepasstes Konzept erarbeitet, das vor dem Hintergrund des Infektionsgeschehens im Sommer 2020 gut funktioniert und nicht zuletzt die dringend erhofften Impulse für Gastronomie, Hotellerie und Handel in der Innenstadt gebracht hätte. In den letzten Wochen haben sich aber die aktuellen Zahlen und die Prognosen für den weiteren Verlauf des Jahres so entwickelt, dass der Hessentag im Jahr 2021 aus unserer Sicht nicht durchführbar sein wird.“

Der Chef der Staatskanzlei betonte, dass es richtig und wichtig sei, jetzt und in Zukunft den Schutz von Risikogruppen in den Vordergrund zu stellen und die Kapazitäten im medizinischen Bereich und bei den Hilfsorganisationen im Blick zu behalten. „Bei aller Enttäuschung: Mit Blick auf die derzeit höchsten Inzidenzwerte Hessens im Kreis Fulda und die besondere Herausforderung durch die mutierte Variante des Virus ist eine andere Entscheidung als die Absage der Stadt derzeit nicht vermittelbar. Der Schutz der Gesundheit steht für die Hessische Landesregierung an erster Stelle. Wirtschaftliche Schäden können wir ersetzen, Menschenleben nicht.“

Wingenfeld stellte die positiven Auswirkungen des Hessentages auf die Stadt Fulda heraus. „Dank der Fördermittel des Landes Hessen in Höhe von bis zu 6,5 Millionen Euro können wir eine Reihe von wichtigen Projekten für die Stadtentwicklung realisieren. Dazu gehören die Radbrücke und die Radwege in der Fulda-Aue, die Erweiterung der Tourist Information, die Sanierung des Wegesystems im Schlossgarten sowie des Stadions und die Entwicklung des Kulturhofs. Von diesen und weiteren Projekten werden die Bürgerinnen und Bürger langfristig profitieren.“ Ein schwerer Schlag sei die Absage des Hessentages sicherlich für die Geschäftsinhaber, Gastronomen und Hoteliers in der Innenstadt. „Es bleibt für die Stadt Fulda ein besonderes Anliegen, diese nach Kräften zu unterstützen und für die Zeit nach der Entspannung des Pandemiegeschehens kreative Ideen zu entwickeln, um die Innenstadt neu zu beleben und den Gemeinschaftssinn zu stärken.“

Im Namen der Landesregierung sagte Staatsminister Wintermeyer der Stadt zu, sich im Falle eines möglicherweise auftretenden Defizits an den mit der Absage verbundenen, unabwendbaren Kosten der Stadt zu beteiligen. Hierzu stellt das Land bis zu zwei Millionen Euro bereit. Außerdem wird der nächst mögliche Hessentagstermin im Jahr 2026 für Fulda reserviert. „Wir lassen die Stadt Fulda nicht im Regen stehen und unterstützen sie in dieser schwierigen Situation. Die Menschen, die vielen großartigen Partner und natürlich auch wir selbst werden den 60. Hessentag in Fulda schmerzlich vermissen – aber wir hoffen, ihn 2026 in Fulda feiern zu können“, erklärte Wintermeyer.

Bedauern beim Hessentagsbeirat

Dazu der Vorsitzende Hans-Dieter Alt: „Der Hessentagsbeirat bedauert, dass es keine andere Möglichkeit gibt als den Hessentag 2021 abzusagen. Der Beirat dankt dem Land Hessen und dem Magistrat der Stadt Fulda für die im Zusammenhang mit der Absage erreichten Vereinbarungen. Wir begrüßen insbesondere, dass sich das Land – neben den bereits erfolgten Förderungen – an einem möglicherweise auftretenden Defizit beteiligt und die Möglichkeit schafft, den Hessentag 2026 mit einem erneuten Förderszenario durchzuführen. Der Hessentagsbeirat bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hessentagsteams und ganz besonders beim Hessentagspaar, Vera Vogt und Max Dudyka, für das große Engagement.“

CDU-Fraktion bedauert Absage

„Wir bedauern die sich abzeichnende Absage des Hessentags in Fulda in diesem Jahr“, schreibt CDU-Fraktionsvorsitzende Patricia Fehrmann und reagiert damit auf eine entsprechende Pressemitteilung des Magistrats und des Landes Hessen. Die formale endgültige Beschlussfassung ist von der Stadtverordnetenversammlung am 8. Februar zu treffen. „In das Konzept und die Planung für den Hessentag wurde viel Engagement und Herzblut investiert, flexible angepasste Alternativangebote wurden erstellt, wofür insbesondere dem Hessentags-Team großer Dank gebührt“, so die Fraktionsvorsitzende weiter. Aber angesichts der derzeitigen dynamischen Entwicklung der Corona-Pandemie sei es nicht zu verantworten, eine Großveranstaltung in dieser Dimension im Frühjahr in Fulda durchzuführen. Auch eine Verschiebung der Veranstaltungswoche um wenige Monate, wie dies verschiedentlich gefordert wurde, sei nicht zielführend und auch organisatorisch nicht zu stemmen. Derzeit könne niemand die weitere Entwicklung der Pandemie voraussagen, so die Fraktionschefin weiter. Gesundheitsschutz habe oberste Priorität.

Lobende Worte findet Patricia Fehrmann für das bekannt gewordene Ergebnis der Abstimmungen zwischen Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und dem Land Hessen. Sowohl das vorgesehene Timing und die erzielte Paketlösung, die eine klare Perspektive für die Stadt Fulda biete, begrüße die CDU-Fraktion außerordentlich. Danach soll Fulda den nächst freien Termin in 2026 für die Durchführung des Hessentags reserviert bekommen. Erfreulich sei das Ergebnis, dass bislang gewährte Fördermittel für den Hessentag in 2021 verbleiben können und Förderungen für einen denkbaren Hessentag in 2026 wieder erneut zur Verfügung stehen sollen. „Damit konnte in der derzeitigen äußerst schwierigen Situation das Beste für Fulda erreicht werden“, lobt die CDU-Fraktionsvorsitzende. Mit diesem zwischen OB Wingenfeld und dem Land geschnürten Gesamtpaket könne somit auch der eingeschlagene Weg zur Förderung nachhaltiger und in die Zukunft gedachter Projekte, die im Rahmen des Hessentags realisiert werden sollen, weitergeführt werden, so Patricia Fehrmann abschließend. +++