Hessens Landesbeschäftigte bekommen 4,2 Prozent mehr

Freifahrtregelung in öffentlichen Verkehrsmitteln

Frankfurt. Die Gewerkschaften haben mit dem Land Hessen einen Tarifabschluss erzielt. Demnach erhalten die rund 45.000 Landesbeschäftigten in zwei Stufen 4,2 Prozent mehr Geld. Zum 1.März steigen die Gehälter um 2 Prozent, mindestens um 75 Euro. Ab dem 1.Februar 2018 steigen sie um weitere 2,2 Prozent. Für Auszubildenden steigen die Vergütungen zu den gleichen Zeitpunkten um jeweils 35 Euro. In den Entgeltgruppen 9 bis 15 wird eine neue Stufe 6 eingeführt. Ab dem 1.März 2018 erfolgen Höhergruppierungen unter Beibehaltung der gleichen Stufe (stufengleiche Höhergruppierung). Ab dem 1.Januar 2018 können Landesbeschäftigte die öffentlichen Nahverkehrsmittel in ganz Hessen kostenfrei nutzen.

Der Verhandlungsführer für die Gewerkschaften, Wolfgang Pieper: „Der Abschluss erreicht das Niveau des Abschlusses der anderen Bundesländer in der Tarifgemeinschaft der Länder. Wir konnten sogar noch einige Regelungen treffen, die über den TdL-Abschluss hinausgehen. Das Ergebnis ist insofern ein großer Erfolg unserer Verhandlungen und der Kolleginnen und Kollegen, die sich aktiv in die Tarifauseinandersetzung eingemischt haben.“

In den Tarifvertrag aufgenommen wurde im Bereich der Regelungen zu Dienstkleidung ebenfalls ein Verbot, das Gesicht im Dienst zu verhüllen. Wolfgang Pieper: „Hier geht es darum, dass Amtsträger klar erkennbar sein sollen. Es geht darum, wie tritt der Staat in Form seiner Beschäftigten den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber? Die Beschäftigten sollen für den Bürger klar erkennbar sein. Von dieser Regelung sind Trägerinnen von Kopftüchern nicht betroffen. Wir betrachten das in dieser Form als eine gesellschaftlich adäquate Regelung. Für das Land war das eine Bedingung, um überhaupt zu einem tragfähigen Abschluss zu kommen.“

ver.di wird zu dem Tarifergebnis seine Mitglieder befragen. Sie werden es in den nächsten Wochen bewerten und darüber abstimmen. Dann wird die hessische Tarifkommission endgültig über die Annahme entscheiden. Der hessische ver.di Landesbezirksleiter Jürgen Bothner fordert die Landesregierung auf, das Ergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die Landesbeamten zu übertragen.“Es ist unerträglich, dass die hessischen Beamten die gleiche Arbeit verrichten wie Landes- oder Kommunalbeschäftigte und trotzdem nicht gleich bezahlt werden. Das muss ein Ende haben. Gleiches Geld für gleiche Arbeit!“ +++