Der Handelsverband HDE hat vor den Folgen eines harten Lockdowns gewarnt. „Wenn jetzt mitten im Weihnachtsgeschäft geschlossen werden muss, dann fällt für viele Handelsunternehmen ein Teil der umsatzstärksten Zeit des Jahres weg“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem „Handelsblatt“. „An den Tagen zwischen den Jahren könnten im Nicht-Lebensmittelhandel Umsätze in Höhe von einer Milliarde Euro pro Tag ausfallen.“ Das sei vor allem für die vielen ohnehin schon angeschlagenen Händler in den Innenstädten „nicht mehr zu verkraften“, so Genth.
Der HDE verlangte deshalb, dass für eventuelle Schließungen im Dezember die gleichen Regeln gelten müssten wie in der Gastronomie. „Die Dezemberhilfen sollten dann auch dem Handel offenstehen“, sagte Genth. „Wenn sich Ladenschließungen dann sogar bis ins neue Jahr hineinziehen sollten, brauchen wir neue Finanzhilfen.“ Allein mit den Überbrückungshilfen sei es dann nicht mehr getan. „Und na türlich verschärft sich dann auch die Situation zwischen Vermietern und Handelsmietern weiter“, fügte Genth hinzu. „Umso wichtiger ist, dass die Bundesjustizministerin sich mit ihrem guten Vorschlag zur Anpassung der Gesetzeslage für Mietminderungen bei Gewerbemietern rasch durchsetzt.“
Schwesig für bundesweiten Lockdown
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich den Rufen nach einem bundesweiten harten Lockdown angeschlossen. „Auch wenn Mecklenburg-Vorpommern noch nicht so stark betroffen ist wie andere Länder – ein bundesweiter Lockdown ist notwendig“, teilte die SPD-Politikerin am Donnerstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Es sei besser, rechtzeitig zu handeln. „Eine bundesweite verpflichtende Teststrategie muss Pflegeheime besser absichern“, fügte sie hinzu. Die Zahl der Regierungschefs, die sich für einen harten Lockdown offen zeigen, war zuletzt gestiegen. In Sachsen soll bereits ab Montag eine solche Maßnahme gelten. Auch Berlin hat bereits angekündigt, nachziehen zu wollen. +++