Die Mitglieder von Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben Marie-Louise Puls zur Direktkandidatin für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 gewählt. Bei der Wahlkreisversammlung am 27. November im Kulturzentrum Kreuz erhielt die 38-jährige 40 von 43 abgegebenen, gültigen Stimmen. Es gab drei Enthaltungen und keine Neinstimmen. Mit diesem starken Ergebnis fährt sie am 14. Dezember nach Marburg zum Landesparteitag der Grünen, um dort um Listenplatz 7 zu kämpfen.
Kurzer, intensiver Winterwahlkampf: Die Wahlkreisversammlung von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Kulturzentrum Kreuz war gut besucht. Es war „ein guter Mix von Mitgliedern“, wie Knut Heiland bei der Eröffnung feststellte. „Ich sehe viele Neumitglieder, was mich sehr freut. Auch in Fulda erleben wir viele Neueintritte, aber es sind auch Gründungsmitglieder der Grünen hier.“
Den meisten dürften Marie-Louise Puls bekannt sein. Sie ist Sprecherin des Kreisverbands, Stadtverordnete, Delegierte für den Bundesfrauenrat und leidenschaftliche Wahlkämpferin. In einer emotionalen Rede stellte sie sich den Mitgliedern vor. „Ich bin die richtige Frau auf diesem Posten“, begann Puls. Sie sei keine „Studierte“, sondern Ergotherapeutin mit über 10 Jahren Erfahrung in einer Tageseinrichtung für psychisch Erkrankte. Diese Arbeit sei vielseitig, anspruchsvoll und oft anstrengend. Gesellschaftlich habe sie jedoch einen viel zu geringen Stellenwert, das wolle sie ändern.
Puls will sich insbesondere bei der psychosozialen Beratung, Inklusion, Frauenrechten und den Anliegen des ländlichen Raums engagieren. „Der Bundestag soll ein Spiegelbild der Gesellschaft sein, er braucht Menschen aus allen Schichten und Berufsgruppen“, so Puls. Sie wisse, wie man sich als Arbeitnehmerin fühle. Die Herausforderungen von Familienbetrieben kenne sie aus der eigenen Familie gut. Sie wisse, wie hart man für den Erfolg arbeiten müsse. „Fulda ist seit 2009 meine Wahlheimat – im Bundestag möchte ich für unsere Region sprechen und unsere Anliegen unterstützen“, betonte Puls.
Nach der Wahl gratulierten ihr der Kreisvorstand und alle Anwesenden. Puls bedankte sich herzlich, besonders bei ihrem Mann Daniel, der ihre Kandidatur voll unterstütze und zuhause alles am Laufen halte.
Als Gast war Ayse Azar, die vielfaltspolitische Sprecherin der Grünen im Hessischen Landesvorstand, nach Fulda gekommen. Sie erläuterte das Vielfaltsstatut der Grünen, einen wichtigen Begriff für das Fundament unserer Gesellschaft. Demokratie brauche Pluralismus und vielfältige Perspektiven. Beim Vielfaltsstatut dächten viele an Migrationshintergrund. Auch das sei wichtig. Genauso geht es um Nicht-Akademiker, Frauen oder Menschen mit Behinderungen. „Schauen Sie sich den Bundestag an, ohne uns Grüne wäre die weibliche Repräsentanz dort eine Katastrophe“, so Azar.
Man könnte hinzufügen, dass die nicht-akademische Repräsentanz im 2021 gewählten Bundestag ebenfalls mangelhaft ist. 87% der Parlamentarier haben einen akademischen Abschluss, obwohl die Mehrheit der deutschen Bevölkerung eine Berufsausbildung gemacht hat. Puls könnte als Parlamentarierin für den osthessischen Wahlkreis 173 die einseitige Lebenserfahrung im Bundestag erweitern und bereichern.
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