Gröhe prüft Fristverlängerung für elektronische Gesundheitskarte

Lieferschwierigkeiten der Industrie

Berlin. Die Spitzenverbände der Ärzte, Krankenkassen, Kliniken und Apotheker haben in einem Beschluss festgestellt, dass die verbleibende Zeit von einem Jahr „nicht ausreichen wird“, um alle Arztpraxen mit einem Lesegerät für die elektronische Gesundheitskarte zu versorgen: Man werde nun „sorgfältig prüfen“, ob der Termin verschoben werden muss, sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) der „Süddeutschen Zeitung“. Eigentlich sollen alle Praxen bis zum 1. Juli 2018 ein Lesegerät besitzen. Wenn die Frist verstreicht, müssen die Ärzte mit einer Kürzung ihrer Vergütung um ein Prozent rechnen. Der Grund für die Verzögerung sind zur Zeit Lieferschwierigkeiten der Industrie, schreibt die Zeitung. Ab Juli 2017 wollen die Krankenkassen den Ärzten 3.055 Euro erstatten, wenn sie sich ein Lesegerät kaufen. Über die nächsten Monate soll diese Summe aber kleiner werden. Denn die Kassen haben bereits jetzt eingerechnet, dass es in Zukunft unterschiedliche Anbieter geben könnte und dass die Gerätepreise deshalb sinken. +++