Görig besucht MRH-Trowe-Mesterheide in Alsfeld

Der eigentliche Chef ist der Mandant

Landrat Manfed Görig (Zweiter von links) informierte sich bei MRH Trowe (ehem. Mesterheide Unternehmensgruppe) über das breit aufgestellte Angebot als Versicherungs- und Beratungsdienstleister. Das Foto zeigt von links Lars Mesterheide, Nicolas Viet und Ralph Rockel. Foto: Erich Ruhl-Bady

Alsfeld. „Der eigentliche Chef ist der Mandant“, sagte Gesellschafter-Geschäftsführer Lars Mesterheide im Gespräch mit Landrat Manfred Görig. Das international aufgestellte Versicherungsmaklerunternehmen MRH Trowe wurde in Alsfeld gegründet. Von den deutschlandweit 260 Mitarbeitern haben 50 Experten ihren Arbeitsplatz am zentralen Standort in Alsfeld, sechs davon sind Auszubildende. Und das Unternehmen will in Alsfeld weiter wachsen, nahm der Landrat mit Freude auf. Hierfür sucht MRH Mitarbeiter, vor allem aus der Versicherungsbranche – „aber auch Quereinsteiger insbesondere aus anderen kaufmännischen Berufen sind bei uns willkommen“, machte Gesellschafter-Geschäftsführer Ralph Rockel deutlich.

Der Sitz der Holding, die von den vier Inhabern, Lars Mesterheide, Ralph Rockel, Michael Hirz und Max Trowe geführt wird, ist Frankfurt am Main. Lars Mesterheide hob die „inhabergeführte Werte- und Unternehmenskultur“ hervor, die MRH Trowe deutlich positioniere – nach innen zu den Mitarbeitern, vor allem gegenüber den sehr anspruchsvollen hochrangigen mittelständischen Unternehmen, die als Kunden nach der optimalen Absicherung komplexer Produktions- und Logistikverläufe suchen.

Landrat Görig zeigte sich sehr beeindruckt von der Dynamik der Geschäftsausweitung und von der Bandbreite des Kundenstamms. Man müsse sich immer neu den hochkomplexen Wünschen der Kunden stellen, sagte Ralph Rockel. „Da reicht es nicht, im Internet nach dem günstigsten Versicherer zu suchen – da braucht man Synergie-Lösungen, in die die Expertise von Betriebswirten und Juristen mit einfließen muss.“ Es könne mitunter mehrere Monate dauern, bis die perfekte individuelle Lösung maßgeschneidert unter Dach und Fach sei und auch dann gelte es, den Versicherungsschutz laufend anzupassen, denn die Risiken der Kunden und auch der Versicherungsmarkt verändern sich fortwährend.

Gewinne könne man nur machen, wenn nachhaltig tragbare Lösungen in der Wirklichkeit auch tatsächlich funktionierten. Bei jährlich 60.000 Schäden, die MRH Trowe für ihre Kunden abzuwickeln habe, sei es wichtig, sich in den Kunden hineinzuversetzen und seine Risiken genau zu verstehen, sagte Prokurist Nicolas Viet. Mit einem Umsatz von über 30 Millionen Euro zähle MRH zu den zehn größten Versicherungsmaklern in Deutschland. Zu den MRH-Kunden zählen zum Beispiel Europas größter Schuhhändler, Deutschlands größter Einzelhändler für Deko- und Saisonartikel, Betreiber großer deutscher Sportstätten aber auch lokal ansässige Unternehmen z.B. aus der Verpackungsbranche. MRH Trowe organisiert Versicherungsschutz für Unternehmen in bis zu 130 Ländern. Die Versicherungssummen bewegen sind in der Größenordnung 50 bis 500 Millionen Euro.

Alsfeld sei ein „Standort von maximaler strategischer Bedeutung“, sagte Gesellschafter-Geschäftsführer Ralph Rockel. Dabei spiele die sehr gute Anbindung an den ICE-Bahnhof Fulda, die Nähe zum Rhein-Main-Flughafen und die Autobahnanbindung eine wesentliche Rolle. Die Tatsache, dass nun sehr bald durch den Breitbandausbau der Telekom eine Datenrate von bis zu 100 Mbit/s zur Verfügung stehe, runde die Summe der vielen Vorteile eines Firmensitzes im Vogelsbergkreis ab.

Landrat Görig sprach in seiner Bewertung der Zahlen von einem „offensichtlich guten Konzept“. Der Landrat stellte seinerseits die regionalen Vorzüge – auch für das Anwerben neuer Fachkräfte – heraus. In der Region überwiege der Zuzug bereits seit einiger Zeit den Wegzug, die Wohnsituation für Familien sei hervorragend, die Kriminalität niedrig, die Immobilienpreise ebenfalls. Darüber hinaus werde immer deutlicher, dass die Metropolen den Zuzug in den kommenden zwanzig Jahren nicht mehr werden bewältigen können.

Auch aufgrund des schnellen Internets wolle man immer mehr Pendler in den Heimatlandkreis zurückholen, so Landrat Görig. Denn nun seien viel mehr Anwendungen online möglich. „Datenbahn statt Autobahn“ nannte das der Landrat. Home-Office-Lösungen könnten zum Beispiel auch für berufstätige Mütter den Vorteil bieten, die Anbindung an die Firma nicht zu verlieren und das Beschäftigungsverhältnis zu sichern. +++ (erb)