Gemeinsam für den Rebhuhnschutz: 43 Betriebe engagieren sich im Landkreis Fulda

Landwirtschaft als Schlüssel zum Erfolg

Rebhuhnschutz
Gemeinsam für den Rebhuhnschutz: Projektbeteiligte Landwirtinnen und Landwirte waren zur Infoveranstaltung mit Expertinnen und Experten gekommen. Foto: Landkreis Fulda

Das Rebhuhn braucht Hilfe – und der Landkreis Fulda liefert sie: Rund 30 Interessierte, darunter Landwirte, Jäger und Naturschützer, kamen zur aktuellen Infoveranstaltung im Landratsamt Fulda zusammen, um sich über den Fortschritt des Rebhuhn-Schutzprojekts zu informieren. Das gemeinsame Ziel: dem dramatischen Rückgang der Rebhuhnbestände entgegenwirken und der Offenlandart wieder mehr Lebensraum bieten.

Projektleiterin Lisa Holz vom Fachdienst Natur und Landschaft des Landkreises Fulda begrüßte die Teilnehmenden und machte deutlich, wie entscheidend der Landkreis für den Rebhuhnschutz ist. Denn die Vorkommen in Osthessen bilden ein wichtiges Bindeglied zwischen isolierten Populationen in Thüringen, Bayern und Südhessen. Aufgrund der Standorttreue des Vogels – sein Bewegungsradius liegt bei maximal 50 Kilometern – ist der Bestand im Landkreis Fulda essenziell für den genetischen Austausch zwischen den Regionen.

Landwirtschaft als Schlüssel zum Erfolg

Seit 2021 beteiligt sich der Landkreis am hessischen Feldflurprojekt „Rebhuhnschutz im Landkreis Fulda“. Ziel ist es, in der intensiv genutzten Agrarlandschaft gezielt Lebensräume zu schaffen, in denen das Rebhuhn brüten, Nahrung finden und sich sicher zurückziehen kann. Dazu gehören offene Bodenstellen, strukturreiche Blühflächen und Getreideparzellen, die teilweise unberührt bleiben. Mittlerweile wirken 43 landwirtschaftliche Betriebe am Projekt mit – sieben davon sind in diesem Jahr neu dazugekommen. Insgesamt beläuft sich die Rebhuhnschutzfläche auf beachtliche 122 Hektar. Lisa Holz lobte das Engagement der Beteiligten: „Diese Maßnahmen sind ein enormer Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität im Landkreis Fulda.“

Auch Jägerschaft und Naturschutz ziehen mit

Thomas Schiffhauer und Marius Ruhl berichteten aus Sicht der Jägerschaft über ihre Erfahrungen mit der Rebhuhnhege. Sie betonten, dass der Schutz des Rebhuhns nur im Schulterschluss aller Beteiligten gelingen könne. Die Jäger leisten dabei viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit – von Biotop-Pflege bis zur Wildtierbeobachtung. Johannes Knab vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen und Stefan Stübing, Fachreferent für Avifaunistik, ergänzten das Programm mit Fachvorträgen. Letzterer hob das außergewöhnlich hohe Engagement der Landwirtinnen und Landwirte hervor, das sich auch in der regen Beteiligung an der Veranstaltung widerspiegele.

Naturschutz mit Herzblut

Jessica Eifert, Ansprechpartnerin für das Rebhuhn-Schutzprojekt beim Landkreis Fulda, dankte den Projektpartnern für ihren Einsatz: „Hinter dem Anlegen und Pflegen der Schutzflächen steckt weit mehr als nur Förderung – es ist die Liebe zur Natur, die viele der Beteiligten antreibt.“ Auch Expertinnen wie Andrea Imhäuser, Dr. Martina Meeske vom Regierungspräsidium Kassel sowie Vertreterinnen der Unteren Naturschutzbehörden standen den Gästen für Rückfragen zur Verfügung.

Mitmachen erwünscht

Wer sich für das Rebhuhn-Schutzprojekt interessiert, kann sich beim Landkreis Fulda an Jessica Eifert (0661 6006 7940) oder Lisa Holz (0661 6006 7943) wenden. +++


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