Fulda zusammen gegen Rassismus

Aktionsbündnis zum Internationalen Tag gegen Rassismus

Auch in diesem Jahr hat sich in Fulda zum Internationalen Tag gegen Rassismus am 21.3. unter der Moderation der Partnerschaft für Demokratie ein breites Aktionsbündnis gebildet, um mit verschiedenen Aktionen unter starker Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung zu setzen. Der „Internationale Tag gegen Rassismus“ wird jährlich am 21. März gefeiert und wurde 1966 von den Vereinten Nationen ausgerufen. Er geht zurück auf das Massaker von Sharpeville (Südafrika) und soll immer an das Ideal der Menschenrechte erinnern, diese fördern und schützen: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ (Artikel 1 der Menschenrechtserklärung).

„Auch in Deutschland, auch in Fulda gibt es Rassismus in verbaler und körperlicher Gewalt, Ausgrenzung, Benachteiligung, auf Aufklebern, in lockeren Sprüchen und Witzen, offen und versteckt“, so die Initiatoren des Bündnisses. „Wir wollen sowohl den Betroffenen von rassistischer Gewalt ein Gesicht geben, aber auch den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die Rassismus entschieden ablehnen.“ Die bei der Stadt angesiedelte Koordinierungs- und Fachstelle der „Partnerschaft für Demokratie“, die im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert wird, koordiniert ein breites Bündnis aus vielen lokalen Gruppierungen: Welcome in!, Jugendkulturfabrik, VHS Landkreis Fulda, Fulda stellt sich quer e.V., SPD-Stadtverband, SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, Pulse of Europe, Omas gegen rechts, Innenstadtpfarrei, gemeinsam evangelisch in Fulda, CDU-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung, Stadtverband Bündnis 90/Die Grünen, Grüne Jugend Fulda, DAFKS Kontakt, Ullich Steybe u.a.

„Rassismus wird vor allem dann zum Problem, wenn wir ihn nicht entdecken und darüber sprechen. Entdecken auch bei uns selbst. Wie schnell werten wir Menschen ab, grenzen sie aus, nur weil sie zu einer bestimmten Gruppe gehören! Weil sie Frauen, schwarz, geflüchtet, muslimisch, beeinträchtigt, queer sind. Wir müssen einander und auch uns selbst aufmerksam machen für offene und verdeckte Formen von Rassismus und mit einem klaren und eindeutigen NEIN jeder Form von Rassismus entgegentreten“, fasst Stefan Mölleney vom Amt für Jugend, Familie und Senioren der Stadt Fulda die Motivation der Mitwirkenden zusammen.

Kundgebung auf dem Universitätsplatz am 26. März

Für den 26.3. ist auf dem Universitätsplatz von 13 bis 16 Uhr ein Aktionstag gegen Rassismus mit einem bunten Bühnenprogramm geplant, das unterschiedliche Beiträge und Perspektiven zum Thema Rassismus und Ausgrenzung aufgreift. Neben Redebeiträgen gibt es z.B. Straßeninterviews zum Thema Rassismus und musikalische Vorführungen. Es werden unterschiedliche Postkarten verteilt, die eigens von dem Aktionsbündnis entworfen wurden und das Ziel haben, auf Rassismus in all seinen schrecklichen Facetten hinzuweisen. Über einen QR-Code werden jeweils Hintergrundinformationen zu den Inhalten geteilt. Die Fuldaer Bürgerinnen und Bürger können sich darüber hinaus selbst vor Ort beteiligen, z.B. in Form einer Sofa-Aktion, die zum Gespräch und Austausch über Rassismus aus der Betroffenenperspektive einlädt. In einer Graffiti-Aktion können Statements gegen Rassismus künstlerisch umgesetzt werden. Als Beitrag der beiden großen christlichen Kirchen in Fulda werden am 26.3.2022 um 12:50 Uhr für 5 Minuten alle Kirchenglocken Fuldas als Mahnung gegen Rassismus läuten.

Streetart-Kunst ab 23. März

In Zusammenarbeit mit dem City-Marketing Fulda wurden zwei Künstlerinnen engagiert, die Ausgrenzung und Rassismus in Form von 3D-Streetart-Motiven künstlerisch umsetzen und dabei die Öffentlichkeit interaktiv einbeziehen. Präsentiert werden die Kunstmotive am 23.03.2022 um 12:30 Uhr vom Aktionsbündnis, Edi Leib vom Citymarketing, den Künstlerinnen und Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld. Auch werden an diesem Tag drei Bodenaufkleber an zentralen innenstädtischen Orten angebracht, die auf Rassismus als gesamtgesellschaftliches Problem aufmerksam machen. Die Anbringung erfolgt u.a. durch Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld, Anika Wuttke (Vizepräsidentin IHK), Hermann Vogt (stellvertretender Hauptgeschäftsführer IHK), Thorsten Krämer (Kreishandwerksmeister) sowie das City-Marketing zwischen 13 und 14 Uhr am Bahnhofsvorplatz, auf dem Universitätsplatz und bei der Stadtpfarrkirche.

Virtuelle Unterschriftenaktion – Gesicht zeigen gegen Rassismus

Wie im letzten Jahr sollen so viele Menschen wie möglich Gesicht gegen Rassismus zeigen und Farbe bekennen können. So werden ab dem 17.3.2022 in verschiedenen Geschäften Buttons verteilt mit dem Slogan: „Fulda zusammen gegen Rassismus – 100% Menschenwürde“. Er ist zum Markenzeichen des Aktionsbündnisses und des lokalen Kampfes gegen Rassismus geworden. „Je mehr Menschen den Button im Aktionszeitraum tragen, desto deutlicher ist das Signal, dass die Menschenwürde unantastbar ist – unabhängig von Herkunft, Religion o.ä.“, so Anna-Lena Kökgiran von der Partnerschaft für Demokratie. Jede und jeder kann mit dem Button, der auch unter www.fulda-gegen-rassismus.de zum Download bereitsteht, ein Selfie erstellen, das dann auf www.fulda-gegen-rassismus.de in einer Bildergalerie veröffentlicht wird. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. So können auch eigene Plakate erstellt werden oder Gruppen- bzw. Familienselfies eingesendet werden; auch Videos mit einem Bekenntnis gegen Rassismus oder dem Bericht einer Erfahrung von Rassismus werden gerne in die Bildergalerie mit aufgenommen. Alle eingesendeten Fotos werden vor Ort in A4-Format aufgehängt, so dass an diesem Tag Gesicht und Haltung gegen Rassismus gezeigt werden kann. Mit dem Hashtag #FuldagegenRassismus können Menschen auch ein Zeichen im virtuellen Raum setzen und sich zu Toleranz und Vielfalt in unserer Stadt bekennen. Rund um diese Projekte mit der Botschaft „Fulda zeigt Gesicht“ wird es weitere Aktionen und Veranstaltungen gegen Rassismus geben. Und auch der Einzelhandel wird sich wieder beteiligen. Neben dem Button im Großformat, der teilweise bereits seit dem letzten Jahr in vielen Geschäften zu sehen ist, werden zehn unterschiedliche Plakate, die auf die Formen und Folgen von Rassismus aufmerksam machen, in den Schaufenstern hängen.

Aktionsbündnis zum Internationalen Tag gegen Rassismus

In vielen Fuldaer Geschäften kann man außerdem Aufkleber und Buttons mit dem Logo „Fulda zusammen gegen Rassismus -100% Menschenwürde“ abholen, u.a. im Café Thiele, Kulturzentrum Kreuz e.V., Inkultura, Marleen Schallplatten, Vintage Nr. 9, Theo Müller Optik, Die Brille, DRESSED, Hohmanns Brauhaus und in der Stadtpfarrkirche. Das komplette Programm des Fuldaer Aktionsbündnisses sowie die Möglichkeiten zur Beteiligung finden sich unter www.demokratie-leben.de. Ansprechperson für Interessierte ist Anna-Lena Kökgiran von der Partnerschaft für Demokratie, Tel. 0661/1023201 und demokratie@fulda.de. +++ pm