Fulda zieht tolle „Stadtradeln“-Bilanz

Corinna Aschenbrücker gewinnt Gutschein

Corinna Aschenbrücker (Mitte) gewinnt Gutschein. Foto: Stadt-Fulda

693 aktive Radlerinnen und Radler und eine stolze Gesamtkilometerleistung von 111.721 – das ist die Bilanz des Fuldaer „Stadtradelns“ 2022. „Damit haben wir bei den erstrampelten Kilometern das drittbeste Ergebnis nach 2019 und 2018 erreicht, bei der Zahl der Teilnehmenden ist es sogar das zweitbeste“, sagte Klimaschutzmanagerin Sophia Beyer, die den Wettbewerb für die Stadt Fulda organisiert. Auch der Umweltdezernent der Stadt, Stadtbaurat Daniel Schreiner zeigte sich angesichts der Zahlen erfreut: „Wir spüren noch ein wenig die Nachwirkungen der Corona-Beschränkungen, aber inzwischen entfaltet das Stadtradeln immer mehr genau die Breitenwirkung, die wir uns von Anfang an erhofft haben.“ Die wichtigsten Ziele – mehr Gesamtkilometer als Fuldas Einwohnerzahl und ein wachsender Teilnehmerkreis – seien locker erreicht worden, so Schreiner.

Die Stadt Fulda war vom 23. Juni bis 13. Juli zum siebten Mal bei der bundesweiten Aktion „Stadtradeln“ mit von der Partie. Der Mitmach- und Klimagedanke steht dabei im Vordergrund. Im genannten Zeitraum von drei Wochen galt es, möglichst viele Kilometer mit dem Rad zu sammeln. Dabei wurde jeder Kilometer gezählt, der auf Alltagswegen – dienstlich auch oder in der Freizeit – innerhalb oder außerhalb von Fulda mit dem Rad zurückgelegt wurde. Teilnehmen konnten alle Personen, die in Fulda leben oder arbeiten, eine Schule bzw. die Hochschule in Fulda besuchen oder einem Verein angehören, der in Fulda ansässig ist. Beim „Stadtradeln“ steht der Spaß am gemeinsamen Kilometersammeln, zum Beispiel für eine Teamwertung, im Vordergrund, aber auch die individuelle Fitness und natürlich der Klimaschutz: Durch die gut 111.000 Radkilometer konnten etwa 17 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß vermieden werden – die entstanden wären, wenn dieselbe Strecke mit herkömmlichen Verbrenner-Autos zurückgelegt worden wäre.

Einen besonderen Anreiz zur Teilnahme bildet in jedem Jahr ein Gutschein-Preis im Wert von 1000 Euro, der unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost wird – ganz unabhängig von der individuellen Kilometerleistung. In diesem Jahr traf das Glücklos Corinna Aschenbrücker aus Oberrode. Sie radelte für das Team der Sparkasse Fulda und war auch über einen Post im Intranet ihres Arbeitsgebers auf den Wettbewerb aufmerksam geworden. Sie ist schon in der Vergangenheit gelegentlich mit dem Rad an die Arbeit gefahren, hat aber ihren sportlichen Ehrgeiz jetzt zum „Stadtradeln“ noch einmal gesteigert. „Es ist ein Umsteigen aus Spaß“, sagt sie: „Manchmal ist es morgens noch recht frisch, aber ich komme immer gut gelaunt an der Arbeit an“, erzählt Aschenbrücker, „und ein paar Tage lang hatte ich am Radweg immer einen Feldhasen als Begleiter. Das war natürlich ein ganz besonderes Erlebnis, was man mit dem Auto wohl niemals haben wird.“ Sie steige nur noch dann auf vier Räder um, wenn die Regen-App stärkere Niederschläge für den Tag voraussagt, erzählte die Preisträgerin. Da sie sich gerade erst in Sachen E-Bike neu ausgerüstet habe, werde sie den Gutschein für ein Pedelec oder ein E-Bike übrigens an ihre Tochter Julia weitergeben, kündigte Aschenbrücker an.

Der besondere Dank von Klimaschutzmanagerin Beyer und Stadtbaurat Schreiner galt den Kooperationspartnerinnen und -partnern des Stadtradelns 2022: dem ADFC, der unter anderem mehrere Touren angeboten hatte, der Fahrradwerkstatt der „Erneuerbar“, dem Umweltzentrum Fulda, das unter anderem einen Fahrradteilemarkt und eine Sternfahrt aus allen 24 Stadtteilen organisiert hatte, sowie der Hochschule Fulda. Diese hatte für den Sommer 2022 nicht nur ein „Fahrradsemester“ mit verschiedenen Vorträgen und Events ausgerufen und das Stadtradeln rund um den Campus kräftig beworben, sondern stellte mit 125 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wieder das stärkste der insgesamt 25 Teams.

Wie die Stadt Fulda im bundesweiten Vergleich abgeschnitten hat, wird sich erst im Herbst zeigen, wenn die Ergebnisse aus allen teilnehmenden Kommunen vorliegen. +++ pm