Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft für den Vogelsbergkreis

129 Gesellinnen und Gesellen freigesprochen

Am vergangenen Sonntag hatte die Kreishandwerkerschaft für den Vogelsbergkreis zur traditionellen Freisprechungsfeier in das Wartenberg Oval nach Angersbach eingeladen. Kreishandwerksmeister Edwin Giese freute sich darüber mehr als 300 Gäste begrüßen zu dürfen. Im Verlauf der Feier wurden insgesamt 129 Gesellinnen und Gesellen von ihren Verpflichtungen freigesprochen. Sie sind damit für ihre Arbeit eigenverantwortlich geworden.

Der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden Stefan Füll erinnerte in seiner Festrede daran, dass die jetzt freigesprochenen Gesellinnen und Gesellen ihre Ausbildung im ersten „Corona-Jahr“ und somit unter nicht ganz einfachen Bedingungen begonnen hatten. Er erinnerte darin, dass die bestandene Gesellenprüfung zwar ein sehr bedeutender Schritt sei, aber eben nur der erste Schritt, da heute lebenslanges Lernen und Ausdauer mehr denn je gefragt seien.

Der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak erinnerte daran, dass derzeit viel von „Wenden“ die Rede sei und dass beispielsweise die Energiewende eben auch Hände benötige, die wirklich mit anpackten – sich an Bäume zu ketten oder an Straßen zu kleben helfe dagegen nicht weiter. Er wisse aus vielen Gesprächen, dass junge Menschen bei Nachhaltigkeit und Klimaschutz sensibel seien. Diese Chance könne und müsse das Handwerk nutzen. Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule betonte im Namen der Städte und Gemeinden im Vogelsbergkreis, dass die Wirtschaftsleistung in Hessen eben nicht allein im Rhein-Main-Gebiet erwirtschaftet werde sondern ohne die vielen Handwerker und Beschäftigten, die täglich aus ländlichen Gebieten dorthin pendelten nicht denkbar wäre. Außerdem hob er den Wert der dualen Ausbildung gegenüber den vollschulischen Ausbildungen hervor.

Der Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde Wartenberg Dr. Olaf Dahlmann beglückwünschte die Gesellinnen und Gesellen zu ihrem ganz persönlichen „Junggesellenabschied“, der im Unterschied zu den typischen „vorhochzeitlichen“ Traditionen, die Leistungen während Ausbildung und in der Prüfung ganz besonders würdige. Für die beiden beruflichen Schulen des Vogelsbergkreises betonte der Leiter der Max-Eyth-Schule in Alsfeld Friedhelm Walther, dass das Handwerk von jeher einen hohen Beitrag zum Wohlstand unserer Gesellschaft geleistet habe und auch in Zukunft leisten werde. Er betonte auch die guten Chancen der dualen Ausbildung im Handwerk: Da in einer Marktwirtschaft Angebot und Nachfrage den Preis bestimmten, lasse sich mittlerweile in vielen Handwerksberufen mehr verdienen als mit manchem Bachelorabschluss.

Für die Junggesellinnen und -gesellen hielt die Metallbauerin Ina Weckesser stellvertretend die Ansprache. Sie betonte, dass zum Erfolg der erfolgreich abgelegten Gesellenprüfung viele beigetragen hätten und betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von Teamarbeit, Durchhaltevermögen und Präzision. Sie bedankte sich im Namen von allen Gesellinnen und Gesellen bei den Betrieben, den Kolleginnen und Kollegen und den Lehrern für die Unterstützung während der Ausbildungszeit. Die Veranstaltung wurde musikalisch von der Band „blech to go“ umrahmt. Nach der besonderen Ehrung für die Prüfungsbesten bildete ein Imbiss auf dem Außengelände des Wartenberg Ovals den traditionellen Abschluss der Veranstaltung. +++ pm