Frankfurter Banken – 1500 Beschäftigte im Warnstreik

Frankfurt am Main. Die Gewerkschaft ver.di ist mit dem Verlauf des Warnstreiks und der anschließenden Kundgebung in Frankfurt sehr zufrieden. Birgit Braitsch, Landesfachbereichsleiterin Finanzdienstleistungen Hessen: „Die Beteiligung übertraf unsere Erwartungen. Es sind mehr Kolleginnen und Kollegen gekommen als wir zuerst dachten. Die Stimmung war super. Das zeigt uns, die Beschäftigten meinen es ernst. Sie wollen jetzt etwas sehen und wenn die Arbeitgeber am Montag kein Angebot vorlegen, dann sind sie kampfbereit. Das ist heute eindrucksvoll deutlich geworden.“

ver.di hatte im Bereich der privaten und öffentlichen Banken Beschäftige aus mehreren Instituten des privaten und öffentlichen Bankgewerbes aus Wiesbaden und Frankfurt zu einem ganztätigen Warnstreik aufgerufen. Darunter waren Beschäftige unter anderem der Commerzbank, der Deutschen Bank, der Frankfurter Sparkasse und der Nassauischen Sparkasse. Mehr als 1500 Beschäftige folgten dem Aufruf. Sie versammelten sich im Streiklokal in der Lange Straße in Frankfurt und zogen in einer Demonstration zum Kundgebungsort am Rossmarkt. Dabei gaben sie lautstark ihren Unmut über die Forderung der Arbeitgeberseite kund, ein Gehaltsangebot nur in Verbindung mit einer Vereinbarung über Samstagsarbeit unterbreiten zu wollen.

Bei der Kundgebung sprach als Hauptredner Leonhard Regneri, Personalratsvorsitzender der Frankfurter Sparkasse und Mitglied in der Verhandlungskommission von ver.di. Er betonte die Wichtigkeit des Samstags als Teil des freien Wochenendes: „Das freie Wochenende ist heute wichtiger denn je. Die Arbeitsverdichtung und der Leistungsdruck nehmen ständig zu. Wir brauchen das Wochenende zur Erholung und Entspannung, für Freunde und Familie und für gemeinsame Aktivitäten in Vereinen. Wir lassen nicht zu, dass die Arbeitgeber den Samstag in Geiselhaft nehmen.“ Die Verhandlungen werden am kommenden Montag, den 30.6.2014 in Wiesbaden fortgesetzt. „Sollte hierbei keine Einigung erzielt werden, werden wir die Streikmaßnahmen fortsetzen“, so Finanzdienstleistungs-Fachbereichsleiterin Birgit Braitsch. ver.di fordert für die Beschäftigten in den privaten und öffentlichen Banken: 100 Euro (Azubis 30 Euro ) plus 3,5 Prozent, die Verlängerung von Vorruhestand und Altersteilzeit, sowie die Übernahme von Auszubildenden. Die Verhandlungen werden am 30. Juni 2014 in Wiesbaden fortgesetzt. +++ fuldainfo