Flughafen Calden erneut teurer – VCD: Völlig inakzeptabel

Kassel. Als „völlig inakzeptabel“ bezeichnet der ökologische Verkehrsclub VCD Hessen den jetzt bekannt gewordenen zusätzlichen Zuschussbedarf am kaum genutzten Flughafen Kassel-Calden. „Wir haben den Flughafen immer als überdimensioniert abgelehnt. Dass es aber so schlimm kommt, überrascht auch uns“, so VCD-Landesgeschäftsführer Martin Mützel. Jetzt müsse geprüft werden, ob der Flughafen in einen „Verkehrslandeplatz“ für Sport- und Geschäftsflieger abgestuft werden kann, die Anlagen für Linien- und Charterverkehr müssten dann nur noch bei Bedarf geöffnet werden. Mützel: „Für vier Passagiermaschinen pro Woche braucht man keine Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft.“

Der VCD kritisiert zudem, dass gewerbliche Flüge von der Mineralölsteuer und internationale Flugtickets von der Mehrwertsteuer befreit sind. Dadurch entgehen den Steuerkassen über zehn Milliarden Euro im Jahr. Mützel: „Die Luftfahrtlobby behauptet immer, sie brauche keine Steuern zu zahlen, weil sie ihre Infrastrukturen selber finanziere. Wie falsch und dreist diese Behauptung ist, sieht man nicht nur in Berlin, Lübeck oder Zweibrücken, sondern vor allem in Calden!“ Nach einem Bericht der HNA erhöht sich der Zuschussbedarf des Flughafen Kassel-Calden dauerhaft um weitere fünf Millionen Euro im Jahr. Zusätzlich zu den verlorenen Baukosten von 273 Millionen Euro werde damit jeder Passagier auf einem Hin- und Rückflug mit 600 € bezuschusst. Aufbringen muss dies das Land Hessen und die kommunalen Flughafenbeteiligten, die größtenteils unter dem „Schutzschirm“ stehen; also letzten Endes der Steuerzahler. +++ fuldainfo