Gelnhausen. Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Main-Kinzig-Kreises, das Entsorgungsunternehmens Veolia Umweltservice West sowie die Gemeinde Gründau haben bezüglich der Fliegenplage inzwischen erste Stellungnahmen von Sachverständigen eingeholt. „Die jetzt vorliegenden Einschätzungen müssen nun in gemeinsamer Runde bewertet und in den kommenden Tagen konkretisiert werden“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Die beauftragten Fachleute (Schädlingsbekämpfer und Biologen) haben sich vor Ort einen Eindruck von der Situation gemacht und im Umkreis der betroffenen Gebiete mögliche unterschiedliche „Brutstätten“ für die „Gemeine Stubenfliege“ beschrieben. Außerdem wurden mit Blick auf die jeweiligen konkreten Rahmenbedingungen auch grundsätzliche Aussagen zur Vermehrung und Ausbreitung der Insekten getroffen. Auf Bitte des Main-Kinzig-Kreises hat zudem das Regierungspräsidium Darmstadt eine außerplanmäßige Überprüfung der Kompostanlage durchgeführt. Dabei wurde der Betriebszustand und der genehmigungskonforme Betrieb der Anlage und die Dokumentation der Zugangs- und Ausgangsmaterialien kontrolliert. Aus der Vor-Ort-Prüfung haben sich keine Auflagen ergeben und die Anlage wird unverändert genehmigungskonform betrieben.
Dennoch hat Veolia als Betreiber der Kompostanlage in Abstimmung mit dem Main-Kinzig-Kreis und der Gemeinde Gründau erste Sofort-Bekämpfungsmaßnahmen umgesetzt, um die Fliegendichte auf der Kompostanlage zu reduzieren. So wurden Fliegenfallen aufgestellt und ausgewählte metallische Oberflächen außerhalb der Reichweite von Besuchern der Anlage mit einem Fliegen-Kontakt-Präparat behandelt. Darüber hinaus hat sich der Betreiber mit anderen Anlagenbetreibern über erfolgversprechende biologische Bekämpfungsmaßnahmen ausgetauscht, welche keine negativen Auswirkungen auf den Kompost und nach dessen Ausbringung im privaten wie agrarwirtschaftlichen Bereich auf Flora und Fauna haben.
In den kommenden Tagen sollen sich nun die eingeschalteten Experten auf Anregung der drei Parteien hinsichtlich des weiteren Vorgehens abstimmen, um die ersten Erkenntnisse wissenschaftlich weiter zu verdichten. „Auf Grundlage der gesicherten Analysen insbesondere mit Blick auf die tatsächlichen Ursachen werden dann die entsprechenden Handlungsempfehlungen zur nachhaltigen Bekämpfung formuliert und eingeleitet“, lautete die gemeinsame Strategie. Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Main-Kinzig-Kreises, das Entsorgungsunternehmen Veolia Umweltservice West sowie die Gemeinde Gründau haben sich außerdem darauf verständigt, parallel einen Maßnahmenkatalog für alle denkbaren, insbesondere kurzfristig realisierbaren Bekämpfungsmaßnahmen zu erstellen. Ziel dieses Kataloges ist, dass alle Beteiligten organisatorisch auf eine unverzügliche Umsetzung der sie betreffenden Maßnahmen vorbereitet sind, sobald die belastbaren Ergebnisse vorliegen.
Zur Information und Beteiligung der Bürgerschaft wird es dann eine entsprechende Versammlung geben, wo unter anderem die möglichen Maßnahmen der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Wir sind sehr daran interessiert, den betroffenen Bürgern die Auswertungen der Sachverständigen aus erster Hand zu übermitteln und sie in die Bekämpfungsstrategie einzubinden“, so die gemeinsame Erklärung des Main-Kinzig-Kreises, des Entsorgungsunternehmens Veolia Umweltservice West sowie der Gemeinde Gründau. +++