EVG will bei höherem GDL-Tarifabschluss Sonderkündigungsrecht prüfen

Die EVG hat nach eigenen Angaben 180.000 Mitglieder

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) möchte einem möglicherweise höheren Tarifabschluss der Lokführergewerkschaft GDL mit der Deutschen Bahn nicht tatenlos zusehen. „Die EVG wird nach Abschluss der GDL-Tarifverhandlungen auf der Grundlage des Sonderkündigungsrechtes ihr weiteres Vorgehen prüfen“, sagte EVG-Vorsitzender Klaus-Dieter Hommel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Fakt ist, die aktuelle Tarifrunde für alle Beschäftigten der Deutschen Bahn wird von der EVG beendet.“

Die Gewerkschaft hatte mit dem Konzern bereits 2020 einen Tarifvertrag ausgehandelt. Zudem fordert der EVG-Chef die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf, ihre Mitgliederzahlen zu nennen. „Es wäre an der Zeit, dass die GDL ihre Mitgliedszahlen offenlegt. Nur so kann sie einen Anspruch auf die zukünftige Vertretung von Beschäftigen nachweisen.“ Im aktuellen Tarifstreit mit der Deutschen Bahn will die GDL die Tarifverträge nicht nur für Lokführer und Zugbegleiter abschließen, sondern auch für andere Bereiche wie Werkstätten, Stellwerke und die Verwaltung.

Laut Tarifeinheitsgesetz gilt in einem Betrieb jedoch nur ein Tarifvertrag. Sind mehrere Gewerkschaften dort vertreten, soll der ausgehandelte Tarifvertrag der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern gelten. Die EVG hat nach eigenen Angaben 180.000 Mitglieder, bei der Deutschen Bahn liegt ihr Organisationsgrad zwischen 50 und 70 Prozent. Die GDL hat mehr als 38.000 Mitglieder. Derzeit vertritt die GDL laut EVG die Tarifinteressen der Beschäftigten in 16 von mehr als 300 Betrieben. +++

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