EU-Drogenbehörde fürchtet verstärktes Angebot nach Corona

Die EU-Drogenbehörde EMCDDA hat sich besorgt über ein verstärktes Angebot von Kokain und synthetischen Drogen auf dem europäischen Markt nach dem Ende der Corona-Schutzmaßnahmen gezeigt. Während des Lockdown in vielen EU-Staaten sei die Produktion von synthetischen Drogen in Laboren in Europa offenbar weitergegangen, aber der Absatz sei gesunken, weil Clubs geschlossen hätten und Festivals abgesagt worden seien, sagte der EMCDDA-Drogenmarkt-Experte Andrew Cunningham den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wenn jetzt die Beschränkungen gelockert würden, werde viel von diesen Drogen zur Verfügung stehen. „Das macht uns Sorgen“, sagte Cunningham. Dasselbe gelte für Kokain, das weiterhin in großen Mengen nach Europa geschmuggelt werde. „In den nächsten Monaten wird es viel davon auf dem Markt geben.“ In einer neuen Analyse der Behörde, über die die Zeitungen berichten, heißt es, die unverkauften Lagerbestände bei synthetischen Drogen und die Konkurrenz unter den Drogenhändlern könne zu einem „Dumping“ beim Angebot dieser Rauschmittel auf lokalen Märkten führen. Die Lissaboner Behörde – offiziell heißt sie Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht – beklagt zugleich einen Anstieg der Gewalt im Drogenhandel in Europa. Grund seien die Unsicherheit und Instabilität auf den Märkten, auf denen teilweise starke Konkurrenz herrsche. Außerdem habe während der Corona-Beschränkungen der Drogenhandel über das Internet zugenommen. Verstärkt lieferten Kuriere Drogen auf Bestellung nach Hause. „Vor der Pandemie hatten wir einige Berichte von einigen Plätzen über die Nachhause-Lieferung von Drogen, aber dieser Trend hat deutlich zugenommen und wird nach Corona andauern“, sagte Cunningham. +++

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