Erfolgreicher Fachtag „Gewalt ohne Ehre – Ehre ohne Gewalt“ in Fulda

Prävention gegen Gewalt im Namen der Ehre

Foto: privat

Die Veranstaltung „Gewalt ohne Ehre – Ehre ohne Gewalt“ lockte über 100 Fachkräfte verschiedenster Disziplinen nach Fulda. Organisiert wurde sie von der „Osthessischen Initiative gegen Gewalt im Namen der Ehre“, einem Zusammenschluss zahlreicher öffentlicher und sozialer Institutionen aus der Region. Die Stadt Fulda initiierte und unterstützte den Fachtag, während das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Verein „Andere Zeiten e.V.“ finanziell förderten.

Ziel war es, Ehrgewalt in all ihren Facetten zu beleuchten und Präventionsansätze sowie Hilfsangebote für Betroffene aufzuzeigen. Renate Lackner, Sprecherin der Initiative, und Gunter Geiger, Direktor der Katholischen Akademie Fulda, eröffneten die Tagung. Prof. Dr. Ahmet Toprak hielt die Keynote, die den Ehrbegriff in patriarchalischen Kulturen thematisierte. Ein Vortrag des Berliner Projekts Papatya behandelte die Schutzmaßnahmen für Mädchen und junge Frauen vor familiärer Gewalt und Zwangsverheiratung.

Besondere Highlights waren die praxisnahen Workshops, die unter anderem theaterpädagogische Ansätze behandelten. Sie thematisierten Männlichkeitskonzepte und diskutierten Präventionsstrategien und Herausforderungen. Der Vortrag von Jasmin Fritz über das Hamburger Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ beeindruckte besonders. Dieses Projekt dient als Modell für Präventionsangebote bei häuslicher Gewalt.

Katharina Roßbach, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Fulda, zeigte sich begeistert über den interdisziplinären Austausch꞉ „Wir erreichten Fachkräfte aus vielen Bereichen und fördern so Prävention und Verständnis von Ehrgewalt.“ Professorin Dr. Martina Ritter von der Hochschule Fulda, Mitglied des Organisationsteams, fügte hinzu, das Ziel sei es, den Zugang zu Hilfsangeboten für Betroffene zu erleichtern.

Begleitveranstaltungen vertieften das Thema weiter. Filmvorführungen wie „Elaha“ und „Verlorene Ehre“ schufen zusätzliche Diskussionsplattformen. Ein weiterer Vortragsabend steht am 2. Dezember im Fürstensaal des Stadtschlosses an. Dort referiert der TV-bekannte Diplom-Psychologe und Buchautor Ahmad Mansour. Der Eintritt ist kostenlos. +++

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